Filmfestivals werden in George Clooneys gemessen

09.09.2009 - 09:30 Uhr
The Men Who Stare at Goats
Smoke House / Winchester Capital Partners
The Men Who Stare at Goats
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Mit George Clooney kam der Glamour nach Venedig und der Witz auch. Nach ernster Politikware von Michael Moore und Oliver Stone setzt The Men Who Stare at Goats auf viel Absurdes – leider außer Konkurrenz.

Männer, die auf Ziegen starren heißt der neue Film von George Clooney und alles, was der Mann aktuell mit der Hand berührt, scheint zu Gold zu werden. Vom “Clooney-Effekt” ist bereits die Rede, wenn er in einem Film mitspielt oder ihn produziert. Peter Zander in der Welt empfiehlt gar, den Wert einen Filmfestival in Clooneys zu messen. Das Image des Hollywood-Stars war im letzten Jahr dem Spiegel eine dreitteilige Serie wert, in der genau die Inszenierungsmechanismen des Schauspielers geschildert wurden. Haben wir da eventuell einen neuen Schauspiel-Präsidenten in Sicht?

Wie auch immer: Für die Premiere von Männer, die auf Ziegen starren reiste George Clooney nach Venedig, zeigte eine bandagierte Hand (Was hat er nun wieder? – Wie die Boulevard-Presse berichtete, hat er sie sich an einer Autotür eingeklemmt.) und gab dem Festival jenes, was es braucht, nämlich den großen Hollywood-Glamour. Dass die Komödie von Grant Heslov auch noch bei den Filmkritikern gut ankam – umso besser.

Susanne Ostwald in der Neuen Züricher Zeitung ist derart begeistert, dass sie für alle künftigen Filmfestivals einen neuen Preis vorschlägt: eine Goldene Ziege für den besten Film ausser Konkurrenz. Die Kritikerin weiß zwar nicht, für welche Einsätze die übersinnlichen Kämpfer eigentlich gebraucht werden. Das “ist völlig schleierhaft – der Krieg führt sich selbst ad absurdum. George Clooney zeigt in dieser rasend komischen Farce einmal mehr, was für ein begnadeter Komödiant er ist. Anders als in der Irak-Kriegs-Satire Three Kings, ebenfalls mit George Clooney, wird hier die Karikatur des kriegerischen Widersinns konsequent bis zum Ende durchgehalten, ohne politisch korrekte Korrektur.”

Schwarzhumorig ist der Film für Peter Zander von der Welt. “Ewan McGregor ist hier absichtsvoll besetzt, denn natürlich erhält er selbst am Ende eine Lektion als Jedi-Ritter und kann damit genüsslich seinen Part als Obi-wan Kenobi aus den Star Wars-Filmen parodieren. Und natürlich gibt es auch einen Darth Vader in dieser Geschichte oder zumindest einen Verräter (”Kevin Spacey (Kevin Spacey)“:/people/kevin-spacey), der die Macht nicht zum Guten, sondern zum Bösen nutzen will. Muss alles Humbug sein, möchte man meinen. Aber: Es ist mehr wahr, als Sie denken, heißt es gleich im Vorspann.”

Regisseur Grant Heslov lieferte laut Anke Westphal von der Berliner Zeitung mit seiner absurden Kriegskomödie Männer, die auf Ziegen starren ein taugliches und sogar vergnügliches Beispiel politischen Kinos. Dagegen ist Dominik Kamalzadeh vom Standard enttäuscht. “Das komische Moment dieser dilettantischen Antikriegsstrategie geht leider in dem allzu dünnen Plot wie im Wüstensand verloren. Nie wird ganz klar, ob dies nicht alles die Ausgeburt eines Idioten ist – angesichts jüngerer US-Kriegsoperationen ja kein ganz unplausibler Gedanke.”

Männer, die auf Ziegen starren kommt bei uns am 4. März 2010 in die Kinos. Für Lachen mit George Clooney ist also erst im frühen Frühling gesorgt. Hier hatten wir aber bereits den amerikanischen Trailer für Euch.

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