Gravity-Kurzfilm wirft Licht auf glücklichen Erdling

21.11.2013 - 15:00 Uhr
Gravity
Warner Bros.
Gravity
Der Sohn von Regisseur Alfonso Cuarón stellt eine ganz markante Szene von Gravity in diesem Kurzfilm in den Mittelpunkt und nimmt dabei die Perspektive eines Erdlings ein. Achtung Spoiler, falls ihr Gravity noch nicht gesehen habt!

Das Weltraum Action-Drama Gravity von Alfonso Cuarón entwickelte sich rasend schnell zu einem Publikumsmagneten und zog einen großen Hype nach sich. Seit seinem Start im Oktober konnte sich Gravity gegen erwartete Kassenschlager wie Ender’s Game – Das große Spiel oder Captain Phillips durchsetzen und spielte, bei Produktionskosten von geschätzten 110 Millionen US-Dollar, weltweit bisher sagenhafte 516 Millionen wieder US-Dollar ein, Tendenz steigend. Ein Punkt, der immer wieder für Diskussionsstoff sorgt, ist die zentrale Geschichte um Ryan Stone, die im Weltraum um ihr Überleben kämpft und in vielen Situationen nicht nur dem Tod ins Auge sieht, sondern sich auch in einem Moment damit abfindet. Genau diese Szene ist nun der Ausgangspunkt eines Kurzfilms von Alfonso Cuarón’s Sohn Jonás Cuarón, der den Charakter Aningaaq in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Achtung, Spoiler ahead!

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Jonás Cuarón hat zusammen mit seinem Vater schon am Skript zu Gravity geschrieben und so verwundert es nicht, dass der Sohn noch einmal in das Gravity-Universum abtaucht. Er konzentriert sich dabei auf die Situation, in der sich Stone (Sandra Bullock) allein in einer russischen Rettungskapsel befindet, die keinen Treibstoff mehr zu haben scheint und sich kein Stück bewegen will. Sie beginnt zu akzeptieren, dass ihr Schicksal besiegelt ist und sie womöglich sterben wird. Ein letzes Mal versucht sie, die NASA und auch die chinesische Raumstation Tiangong zu erreichen. Ohne Erfolg. Doch ein Mann namens Aningaaq schaltet sich in die Frequenz. Stone merkt schnell, dass dieser sicher auf der Erde befindet und gerade Zeit mit seinem Hund und seinem Kind verbringt.

Beide verstehen kein Wort, da sie der Sprache des anderen nicht mächtig sind. Alles, was bleibt, sind Wortfetzen, die keinen Sinn ergeben, doch Stone beruhigen. Mit dem Tod vor Augen entscheidet sie, alle lebenserhaltenden Maßnahmen der Kapsel abzustellen und sich mit den glücklich wirkenden Geräuschen und dem Gedanken an einen frohen Aningaaq schlafen zu legen. Auch wenn beide in dieser Situation keine Ahnung haben, in welcher Lage der jeweils andere steckt, macht der Kurzfilm nun deutlich, dass beide in ähnlichen thematischen Ereignissen gefangen sind. Die Angst vor dem Tod, den Schmerz, etwas gehen zu lassen und auch ein Leben zu beenden, sei es das eigene oder das eines anderen.

Jonás Cuarón wollte den Überlebenskampf von Stone aus einem anderen Blickwinkel betrachten und zeigen, dass zwischen Stone und Aningaaq eine Verbindung besteht, auch wenn sie sich nicht verstehen. “In dem Moment hat der Zuschauer und der Charakter die Hoffnung, dass alles gut endet. Doch dann bemerken wir, dass alles in der Sprache untergeht” Eigentlich sollte de Kurzfilm als Bonus auf die Blu-ray von Gravity gepackt werden, doch nachdem er auf dem Telluride und Venice Film Festival lief und einen regelrechte Begeisterung auslöste, entschied sich Warner Bros., den Film als möglichen Oscarkandidaten in der Kategorie Live-Action Short in Position zu bringen. Verdient hat er es.

Was haltet ihr von dem Kurzfilm?

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