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Happy End oder kein Happy End? Das ist hier die Frage.

27.10.2014 - 20:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Das soll das Ende sein?
Warner Bros.
Das soll das Ende sein?
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Die meisten Filme bieten dem geneigten Zuschauer zum Abschluss ein Happy End. An sich schön und gut, doch manchen Filmen steht das Unhappy End einfach besser.

Zuerst sei hier gesagt: Es geht um das ENDE von Filmen. Ich werde zwangsläufig mehr oder weniger (MEHR!) über das Ende einiger Filme verraten. Kurzum: SPOILER-ALARM! Okay, los geht's:

Am Ende eines langen, anstrengenden Abenteuers steht in der Regel das Happy End. Der/Die Protagonist/in hat sich diese Belohnung immerhin redlich verdient. Abgesehen davon neigt der Zuschauer dazu, sich zu wünschen, dass diese Charaktere zum Schluss doch noch ihr Glück finden. Sie wollen den Kinosaal mit einem positiven Gefühl verlassen. Mit dem Wissen: Egal welche Steine dir das Leben in den Weg wirft, du kannst es schaffen!

Nun... Das Leben kann mitunter aber schon mal ein dämlicher Drecksack sein. Am Ende wird nicht immer alles gut und tief in uns drin weiß das ein jeder von uns.

Versteht mich nicht falsch: Wenn ich mir einen Film anschaue und ich mit einem Charakter sympathisiere, dann wünsche ich mir keineswegs, dass dieser Charakter ein miserables Leben führen muss. Doch ich hab schon einige Male feststellen müssen: Ein Unhappy End regt mich mehr zum denken an. Abgesehen davon, dass das Fehlen eines Happy Ends der Story eines Films schon mal dienlicher sein kann, ist es auch überraschender. Wenn man die Erwartung hat, dass zum Schluss alles in Butter ist und das dann nicht eintrifft, könnte das eine viel bessere Erfahrung bzw. ein besseres Erlebnis für den Zuschauer sein. An dieser Stelle möchte ich nicht nur versuchen, euch das Unhappy End näher zu bringen, ich will auch einige gute Gründe in Form von drei solcher Enden anführen.

So richtig in Unhappy Ends habe ich mich mit Darren Aronofskys The Wrestler verliebt.

Randy "The Ram" Robinson kurz vor seinem (letzten?) "Ram Jam".

The Wrestler hat mich richtig in seinen Bann gezogen. Randy "The Ram" Robinson (Mickey Rourke) versucht sein mieses Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Er will sich wieder mit seiner Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood) versöhnen. Pam (Marisa Tomei), die Frau, die ihm wichtig ist, möchte er näher kommen. Und er muss dazu auch noch auf seine angeschlagene Gesundheit achten. Doch das Kartenhaus dieser Pläne fällt schnell wieder zusammen: Pam lehnt ihn ab, er hat Stephanie zum wiederholten Male enttäuscht und den daraus resultierenden Frust möchte er rauslassen. Er will trotz Abraten seines Arztes wieder anfangen zu wrestlen. Er soll Teil eines großen "Jubiläumsmatches" werden und ist kurz davor in den Ring zu steigen.

Obwohl Pam klar wird, dass sie ihn doch liebt, kann sie ihn nicht mehr stoppen. Sie hat ihn verletzt und das möchte er nicht noch einmal erleben. Dieses Mal lehnt er sie ab und zwar mit folgenden Worten: "The only place I get hurt is out there. The world don't give a shit about me."

Nach einer großartigen Rede vor dem Publikum, findet das Match statt. Randy gibt alles und das Publikum feiert ihn, liebt ihn. Doch dann meldet sich sein angeschlagenes Herz. Es ist zu viel. Er will, er muss den Kampf beenden und setzt zu seinem Spezialmove, dem "Ram Jam" an. Er springt los und der Film endet.

Man kann mutmaßen, dass Randy den Kampf nicht überlebt, doch was wichtiger ist: Es gibt für ihn kein Happy End. Er hat einfach alles verloren. Dieses beklemmende Gefühl, dass den Zuschauer zum Schluss packt, welches mich gepackt hat, hat diesen Film für mich auf die Lieblingsliste katapultiert.

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