Heute startet Ein russischer Sommer in den deutschen Kinos. Die Literaturverfilmung über das letzte Jahr von Leo Tolstoi kann mit Christopher Plummer, James McAvoy und Helen Mirren eine prominente Besetzung aufweisen. Über deren Leistungen sind sich die Kritiker einig – weniger über den gesamten Film:
Michael Ranze vom Filmdienst lobt die Schauspieler, besonders die Leistung von Helen Mirren: „"Ein russischer Sommer (Ein russischer Sommer)":/movies/the-last-station-2 ist das, was man als „großes Schauspielerkino“ bezeichnet. Im Zentrum steht das Duell zwischen Christopher Plummer und Helen Mirren mit all seinen Attacken, Rückzügen und kleinen Versöhnungen. Besonders Helen Mirren reißt von Beginn an jede Szene mit Verve an sich und versinkt förmlich in ihrer Rolle. In einer Mischung aus Wärme und Anmaßung, großer Geste und Zynismus scheint sie das genaue Gegenteil von Tolstoi zu verkörpern.“ Insgesamt zieht er ein positives Fazit: „Historiendrama, Filmbiografie, Literaturverfilmung, Liebesgeschichte: Michael Hoffman greift in seinem Drehbuch detailliert die vielschichtigen Facetten der Vorlage auf und führt sie stringent zusammen.“
Ähnlich sieht es Kalle Somnitz von programmkino.de: „Basierend auf Jay Parini s Roman Tolstojs letztes Jahr, […] hat Regisseur Michael Hoffman hier nicht nur ein Biopic, sondern auch eine tragische Liebesgeschichte inszeniert, die auf ein langes erfülltes Leben zurückblickt und doch so tragisch endet. Insbesondere das Schicksal von Sofia wird von Helen Mirren dermaßen exzessiv und überzeugend in Szene gesetzt, dass man sich an ihre Oscar gekrönte Leistung in Stephen Frears Die Queen erinnert fühlt.“
Auch Robert Zimmermann von critic.de findet Gefallen an den Darstellern, sieht den Film insgesamt aber als zu unentschlossen an: „Allen voran gelingt es den beiden Hauptdarstellern Helen Mirren und Christopher Plummer, ihre Figuren mit tragikomischen Nuancen zu versehen, wodurch sich unterhaltsame Schauwerte einstellen […] So könnte Ein russischer Sommer allein als Lustspiel funktionieren, wären da nicht die anderen Ziele, an denen der Film recht unentschlossen vorbeidriftet."
Kirsten Liese vom Bayrischen Rundfunk kann dem Film wenig abgewinnen: „Ein tiefgehender Austausch an Argumenten findet bei Michael Hoffman nicht statt. Der Regisseur setzt vielmehr auf Komik, Intrigen und Sex, etwa, wenn er Helen Mirren mit albernem Hennengegacker den Alten noch einmal verführen lässt. […] Was bleibt, ist ein anspruchsloses Lustspiel.“
Ab heute könnt ihr euch selbst ein Bild von Ein russischer Sommer machen. Wir verschaffen euch vorher noch einen Einblick und zeigen den offiziellen Trailer:
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