Das Bild
von Texas
, das der oscarnominierte Drehbuchautor Taylor Sheridan (Sicario) in Hell or High Water entwirft, ist bar jeder Romantik und Illusion - der wilde Westen ist in der Moderne angekommen. Pferde sind Pickup-Trucks und anderen amerikanischen Boliden gewichen, die Bewohner der wenigen Ortschaften, die inmitten der staubigen Landschaft liegen, sind wortkarg und zäh, aber auch trocken humorvoll. Armut und Perspektivlosigkeit haben sie gegenüber Fremden misstrauisch, ja feindselig gemacht, sie aber auch untereinander verbunden. Es ist eine Mentalität aus einer anderen Zeit, in ihrem unterschwelligen Rassismus, ihrer Abkapselung und ihrem lokalen Beschützerinstinkt kaum gewappnet gegen eine Welt aus nationalen, geschweige denn globalen Wirtschafts-Zusammenhängen.
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Auch die Brüder Toby (Chris Pine) und Tanner Howard (Ben Foster) sind in Hell or High Water an diesen Herausforderungen gescheitert. Während Tanner im Knast war, kann Toby kaum die Alimente für seinen Exfrau aufbringen und sieht seinen Sohn nur selten. Als dann auch noch die verschuldete Familienfarm verpfändet werden soll, entscheiden sich die beiden für einen radikalen Schritt. Sie versuchen das Geld durch eine Serie von Bankrauben aufzubringen und das zunächst auch erfolgreich. Jedoch bringt Tanners hitzköpfiges Verhalten die beiden immer wieder in Gefahr und als der alte Texas Ranger Marcus (Jeff Bridges) auf den Plan tritt, zieht sich das Netz um die Brüder stetig zu.
Regisseur David Mackenzie macht aus dem Heist-Krimi-Grundbau einen so ruhig wie packend inszenierten, cool-stylischen Neo-Western. In hitzig-staubigen Bildern wechseln sich harte, kompromisslose Actionszenen mit einfühlsamen Charakterzeichnungen und sozialkritischen Seitenhieben ab. Komplettiert wird das alles durch die intensive Atmosphäre und exzellente Schauspielleistung - allen voran Jeff Bridges als herrlich aus der Zeit gefallener Texas Rancher. Dafür wurde er auch für den Oscar nominiert, genauso wie - zusätzlich zum Drehbuch - auch der Schnitt und der Film selbst. Alles in allem ausreichend Grund, sich Hell or High Water ab dem 03.08.2017 auf DVD und Blu-ray zu holen.
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