Nochmal zum Mitschreiben, an die Wand Taggen, oder einfach zum Merken:
I thought i was a Jew for a long time and was really happy to be a Jew. Then later came Susanne Bier and then certaintly i wasn´t so happy about being a jew. No, that was a Joke, sorry. (…) I really wanted to be a Jew, then I found out I was actually a Nazi. My family was German, Hartmann, which also gave me some pleasure. So, i´m kind of a… yeah… i… i… i…ahm… What can i say… I understand Hitler, he certainly did some wrong things, but I can imagine him sitting in his bunker towards the end. I sympathize with him a little. But come on, i´m not for the World War II and i´m not against Jews, not even Susanne Bier. I am very much for Jews. No not too much, because Israel´s a pain in the ass…now how can I get out of this sentence? (…) OK, I’m a Nazi.
So äußerte sich Lars von Trier während einer Pressekonferenz in Cannes anlässlich seines neuen Films Melancholia. Ein Reporter fragte ihn nach seiner deutschen Herkunft und der deutschen Romantik in seinem Film. Er stotterte minutenlang zwischen Juden-Ikonisierung und familiärer Nazi-Vergangenheit hin und her, stets mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, genau wissend in was für einen Schlamassel er sich da hineinreitet. Sein brisantes Gerede beendete er mit einem Bekenntnis seines Nazitums und einem beherzten Faustschlag auf den Tisch. Damals wusste er wohl nicht, dass noch so einige diplomatische Entschuldigungen auf ihn zukommen. Er wurde vom Festival ausgeschlossen und die Grasser Autoritäten verklagten den Regisseur wegen Rechtfertigung von Kriegsverbrechen.
Der Grasser Staatsanwalt Jean-Michel Cailleau hat dem Hollywood Reporter mitgeteilt, dass die Klage fallen gelassen wird, der Fall von Trier wird offiziell geschlossen. Seitens des Regisseurs Lars von Trier war da keine Intention, wirklich Kriegsverbrechen zu rechtfertigen. Er redete in einer Sprache, die nicht seine eigene war, dazu unter stresshaften Umständen. Skandalmann von Trier ist noch einmal mit dem berühmten blauen Auge des Provokateurs davon gekommen. Sein Ruf ist trotzdem in vielerlei Kreisen beschädigt und er wird noch ein wenig subtile Zerknirschung üben müssen, um wieder gute Festivalarbeit leisten zu müssen.
Schaut euch noch einmal das Skandal-Material an. Ab Minute 34 interessant. Kirsten Dunst rümpft die Nase. Wie steht ihr zu dem ganzen Trubel?