Ryan Goslings Regiedebüt spaltet die Kritiker

22.05.2014 - 11:36 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Ryan Gosling bei Dreharbeiten
Warner Bros. Pictures
Ryan Gosling bei Dreharbeiten
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In Cannes stellte Ryan Gosling sein Regiedebüt Lost River vor. Die Kritiker des Filmfestivals zeigten sich wenig begeistert und für viele war der Fantasy-Thriller der Flop des Festivals. Wir haben einige deutsche und internationale Kritiken für euch.

Als Schauspieler feierte Ryan Gosling schon mehrfach große Erfolge. Er war für den Oscar und mehrere Golden Globes nominiert. Nun hat sich Ryan Gosling als Regisseur versucht. Bei den Filmfestspielen in Cannes stellte er sein Debüt Lost River vor, für das er auch das Drehbuch schrieb. Bei den Kritikern herrschte nach dem Film Einigkeit: Ryan Goslings Regiedebüt ist ein schlechter Film.

Worum geht es in Lost River?
Die Wirtschaftskrise hat Lost River arg gebeutelt und immer mehr Menschen verlassen die Kleinstadt, die dem Untergang geweiht scheint. Billy (Christina Hendricks) und ihre Söhne Bones (Iain De Caestecker) und Franky (Landyn Stewart) sind einige der wenigen, die noch durchhalten. Als das Geld immer knapper wird, bekommt die als Striptease-Tänzerin arbeitende Billy vom Bankmanager Dave (Ben Mendelsohn) ein ganz besonderes Jobangebot. Währenddessen entdeckt ihr Sohn Bones nicht nur die Liebe zu einem Mädchen namens Rat (Saoirse Ronan), sondern auch einen geheimen Weg, der mitten in den Fluss führt. Dort, so heißt es, sollen Monster hausen. Bones begibt sich auf die Suche.

Und das sagen die Kritiker:
Jonathan Romney twitterte direkt im Anschluss des Films: “Let’s see God forgive this…” Und im Tagesanzeiger bezeichnet Pascal Blum Lost River schlicht als “prätentiösen Quatsch.”

Auf Outnow.ch ist zu lesen, dass “Ryan Goslings Regiedebüt ein seltsames Monster ist, das zu gleichen Teilen anstrengend und faszinierend ist; ein Albtraumfilm im Stile der Werke von David Lynch, aber ohne deren Raffinesse und Klasse. Aufgrund des Bilderrausches sehenswert für Leute, die glauben, schon alles gesehen zu haben.”

Richard Corliss (Time) schreibt, dass Lost River “ein irrer Mix aus Horror und Sozialkritik” ist. Der Film schwank zwischen “verblüffend und undurchsichtig, zwischen LOL und WTF.” Während Ben Kenigsberg (RogerEbert.com) schwärmt, dass er seit Drive keinen Film in Cannes gesehen hat, der reiner und schöner ist.

Obwohl der Film “zu kalkuliert und ”zu brav" erscheint, wirkt er laut Frédéric Jaeger (critic.de) auch “betörend.” Er lobt die Kameraarbeit von Benoît Debie. “Unter Goslings Inszenierung vermag er es, lange Teile des Films derart andersweltlich aussehen zu lassen, mit Schichten weit jenseits des Verständlichen und Aussprechbaren verbunden, dass man sich aufgehoben fühlt wie in einem Märchen, dessen Fratze noch so böse sein kann, es wiegt einen in den Schlaf.”

Lost River ist “rudimentär, ein wenig nachsichtig und vollgestopft mit Ideen, von denen nur wenige vollständig verwirklicht werden”, stellt Alison Willmore (BuzzFeed) fest. Dennoch verdient Ryan Gosling ihrer Meinung nach Anerkennung für seinen Ehrgeiz. Der Film ist “sehr auf die Optik fokussiert und schafft einige sehr einprägsame Bilder, neben anderen, die einfach nur seltsam sind.”

“Ryan Gosling geht mit seinem Regiedebüt unter”, schreibt Barbara Schweizerhof für epd-film.de. “Stilistisch versucht Gosling die alptraumhafte Poetik von David Lynch oder Nicolas Winding Refn nachzuahmen. Doch der Anschluss an die großen Vorbilder gelingt nicht wirklich, die Geschichte wirkt gezwungen, und die ambitionierte Bildsprache mit viel Feuer, Wasser und düsterer Erotik läuft seltsam ins Leere.”

Weitere internationale Kritiken zu Ryan Goslings Regiedebüt findet ihr auf fandor. Eine Übersicht über die deutschen Kritiken zu dem Fantasyfilm findet ihr auf film-zeit.

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