Schwerkraft räumt schwerelos alles ab. Der Film von Maximilian Erlenwein avanciert zum großen Gewinner des 31. Max Ophüls Preis. Nicht nur als bester Langfilm, sondern auch in drei anderen Kategorien wird das Werk des 34-Jährigen Berliners Maximilian Erlenwein ausgezeichnet. Schwerkraft überzeuge durch absolute Stilsicherheit, lobt die Jury und rechtfertigt somit die Vergabe des mit 18 000 Euro dotierten Filmpreis. Der Max Öphüls Preis wird seit 1980 an cineastische Nachwuchstalente aus dem deutschsprachigen Raum vergeben.
Ab dem 25. März dürft ihr euch in den deutschen Kinos selbst von Schwerkraft überzeugen. Bereits im vergangenen August gewann er den deutschen Nachwuchsfilmpreis First Steps Award in Berlin. Für ihre Rolle in Schwerkraft wird die Schauspielerin Nora von Waldstätten als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Den mit 13 000 Euro dotierten Drehbuchpreis des Saarländischen Rundfunks und des ZDF konnte Schwerkraft ebenso erringen. Hauptdarsteller Fabian Hinrichs wird zudem mit einem Sonderpreis der Jury für seine herausragende Leistung geehrt. Den Schauspielern stehen nun alle Türen offen. Bereits Julia Jäger wurde mit dem Preis ausgezeichnet und konnte anschließend durchstarten.
Erzählt wird in Schwerkraft von Frederik Feinermann (Fabian Hinrichs) , einem aufstrebenden jungen Bankangestellten, dessen Leben in geordneten Bahnen verläuft. Bis sich ein Bankkunde, dem Frederik im Zuge der Bankenkrise den Kredit kündigt, vor seinen Augen erschießt. In Frederik brennt eine Sicherung durch. Zusammen mit einem alten Bekannten, dem Ex-Knacki Vince Holland (Jürgen Vogel), lebt er Gedanken und Gefühle aus, die er seit Jahren mit aller Macht unterdrückt. Der anfängliche Spaß an der Grenzüberschreitung entwickelt sich zu einer Sucht nach Gewalt und Kriminalität. Thriller, Drama und Komödie, das alles vereint Maximilian Erlenwein in Schwerkraft zu einem beeindruckenden Werk.
“Der Film taucht seine Geschichte in absurden, schwarzen Humor und erzählt sie doch mit Wärme, Romantik und Herzlichkeit, was eine delikate Genre-Mischung und einen schwierigen Akt der Balance für den Regisseur und die Darsteller bedeutet, die sie bravourös gemeistert haben.” Die Geschichte funktioniere als tiefgründige Charakterstudie wie als Drama und subversive Komödie, urteilt die Jury über Schwerkraft.
Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung bekommt den begehrten Publikumspreis. Zwei weitere Preis gewinnt das Drama von Oliver Kienle außerdem.