The Social Network lässt sich unter einer Vielzahl von Perspektiven betrachten. Zunächst ist es natürlich die filmische Darstellung der Gründung eines sozialen Netzwerks, das nicht nur zum erfolgreichsten sozialen Netzwerk überhaupt geworden ist, sondern in kürzester Zeit zu einem Multi-Milliarden Dollar Unternehmen mutierte. The Social Network ist, genauer, die Verfilmung von Ben Mezrichs Buch „Milliardär per Zufall: Die Gründung von Facebook – eine Geschichte über Sex, Geld, Freundschaft und Betrug“. Da das Internet für viele von uns zu einem elementaren Bestandteil sozialen Lebens geworden ist, stellt The Social Network schließlich auch ein Portrait unserer heutigen Generation dar. Last but not least, ist The Social Network natürlich das neue Werk von David Fincher. In den Hauptrollen sind Jesse Eisenberg, Justin Timberlake und Andrew Garfield zu sehen. Morgen eröffnet der Film das New York Film Festival, doch bereits heute können wir euch die Reaktionen einiger US-Kritiker präsentieren, die The Social Network bereits gesehen haben.
Um es kurz zu machen – die Kritiken sind bis jetzt geradezu euphorisch:
Peter Travers vom Rolling Stone schreibt: „Von den Filmen, die ich bisher in 2010 gesehen habe, ist dies der erste, der meine Höchstwertung bekommt. Er ist besser als der Film des Jahres. The Social Network definiert auch dieses Jahrzehnt. Der Film ist ein wildes und humorvolles Kraftpaket, ein moderner Rashomon, der euch auf den Sitzen festnageln wird.“
Lou Lumenick von der New York Post sieht in The Social Network den „ersten wirklich großartigen Fakten-basierten Film des 21. Jahrhunderts.“ Der Kritiker unterstreicht noch einmal den universalen Anspruch des Films: „The Social Network mag einen Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross haben und sich auf einen College Studenten konzentrieren, der das reichste Mitglied der Generation Y wurde, aber all das ist eine zeitlose und überzeugende Geschichte, die Bände darüber spricht, wie wir heutzutage leben.“
Auch Justin Chang betont in der Variety , dass diese sehr moderne Geschichte das Ausmaß einer „klassischen Studie von Stolz, Neid und die schlüpfrige Natur des amerikanischen Unternehmensgeistes“ bekommt, und dass The Social Network „einmal mehr Finchers faszinierenden Übergang von einem außergewöhnlichen Genre-Filmemacher zu einem unauslöschlichen Chronist unserer Zeiten“ zeigt.
Abschließend wollen wir Todd McCarthy von indieWIRE zitiern, der sich dieser Euphorie nur anschließen kann und David Finchers neuen Film in den allerhöchsten Tönen preist: „Die Geschichte über die eigentlich zufällige Geburt von Facebook und den sich anschließenden (und fortdauernden) Streit über die Identität der wahren Eltern – The Social Network – ist ein Volltreffer. Beim ersten Anschauen scheint er fast unverschämt smart, lustig und sexy. Dann beim zweiten Mal, wenn die geistreiche Intelligenz von Aaron Sorkins Drehbuch und die elektrifizierende Rasanz von David Finchers Inszenierung nicht mehr überraschen, saß ich die Hälfte des Films da und staunte über die Ähnlichkeiten der Geschichte, der Themen und der Struktur zu Citizen Kane.“
Natürlich ist zu erwarten, dass sich die Urteile über den Film in den kommenden Wochen ausdifferenzieren werden, und auch kritische Töne laut werden. Die ersten Rezensionen jedoch deuten an, dass selbst wenn man sich nicht für das Thema interessiert, der Film äußerst sehenswert zu sein scheint. Wir sind jedenfalls sehr gespannt. Was denkt ihr darüber? Habt ihr vor, The Social Network anzuschauen, und wenn ja, was interessiert euch daran am meisten? Ist es die Geschichte, die Hauptfigur, seid ihr Fans von David Fincher oder wollt ihr einfach mitreden können?