Im vergangenen Frühjahr ging das große Game of Thrones-Finale über die Bühne. Allerdings ernteten die letzten 6 Folgen mitunter verheerende Kritik seitens der Fans - es wurde sogar eine Petition ins Leben gerufen, die ein Remake der 8. Staffel forderte. George R.R. Martin steht nun vor der schwierigen Aufgabe, seine Buchreihe zu Ende zu führen, auf der die Serie 5 Staffeln lang basierte.
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Dabei ist der berühmte Game of Thrones-Schöpfer offenbar weniger nervös, als wir annehmen könnten. Gegenüber Entertainment Weekly sprach er nun über den möglichen Einfluss der Fan-Wut auf seine kommenden Romane The Winds of Winter und A Dream of Spring.
George R.R. Martin lässt sich von Game of Thrones-Reaktionen nicht beirren
Im Interview hob der Autor hervor, dass das Internet einen großen Einfluss auf die Auseinandersetzung mit Kunst sowie die Fan-Kultur ausübe. Als Beispiel nannte er die subtilen Hinweise in den Büchern auf Jon Schnees wahre Herkunft, die ohne die Hilfestellung von Twitter und Co. vermutlich nur wenige Leser erkannt hätten.
Durch die rege Zirkulation von Informationen im Internet jedoch stand die Enthüllung irgendwann wie ein Elefant im Raum und somit erwarteten die Fans den Jon-Twist auch in der Serie. Im digitalen Zeitalter ist es also schwierig, das Publikum zu überraschen. Martin räumt in solchen Fällen sogar ein:
Da ist eine Versuchung, es [in den kommenden Büchern] zu ändern - 'Oh mein Gott, ich habe es vermasselt, ich muss mir etwas anderes ausdenken.'
Eben dieser Impuls sei aber falsch, fährt Martin fort. Wenn aufmerksame Fans eine Entwicklung schon voraussehen oder etwas nicht mögen, sollte dies kein Grund sein, wesentliche Änderungen vorzunehmen, wenn für die Geschichte eine bestimmte Richtung schon lange geplant ist.
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Wie Martin erklärt, habe er für The Winds of Winter und auch künftige Entwicklungen fixe Ideen im Kopf. Der 70-Jährige spricht diesbezüglich von "zwei alternativen Realitäten", die Seite an Seite existieren und die er nun niederschreiben müsse.
Game of Thrones: George R.R. Martin spürt jetzt weniger Druck
Da Game of Thrones auf den TV-Bildschirmen nun über die Bühne gegangen ist, sieht George R..R. Martin den Druck von sich abfallen. Noch vor einigen Jahren habe er fieberhaft versucht, der Serie mit seinen Büchern vorauszubleiben, sodass die Show weiter von einer Vorlage zehren kann.
Mit Staffel 6 überholte Game of Thrones jedoch bekanntlich die Romane. Ab diesem Punkt fungierte Martin für die Showrunner David Benioff und D.B. Weiss nur noch als Stichwortgeber, um zumindest den Rahmen der Handlung in groben Zügen abzustecken. Über sein nächstes Buch The Winds of Winter sagt er trocken:
Ich will es nicht bloß fertigstellen, ich will es so gut wie möglich machen. [...] Die Serie ist vorbei. Ich schreibe das Buch. Es ist fertig, wenn es fertig ist.
Die wichtigste Drehbuch-Entscheidung aus dem Game of Thrones-Finale stammt von George R.R. Martin persönlich und wir können davon ausgehen, dass das Ende in den Büchern einige Parallelen zur Serie aufweisen wird. Zuletzt stellte der Autor einen Release von The Winds of Winter für Sommer 2020 in Aussicht.
Was meint ihr: Sollte George R.R. Martin der Kritik an Game of Thrones Rechnung tragen?