Fans sind eine Gattung für sich: Bis aufs Messer verteidigen sie ihr Lieblingsobjekt gegen jegliche Kritik und manchmal lieben sie etwas, was bei normalen Menschen nur Kopfschütteln hervorruft. Bei der Teenie-Vampir-Schmonzette Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen ist das bestens zu beobachten. Aber hier wird auch deutlich: Ein Vampir-Fan ist nicht gleich ein Twilight-Fan. Den Beweis liefert jetzt ein Artikel bei MTV, in dem Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen mit der HBO-Serie True Blood verglichen wird.
Für alle, die nicht so bewandert sind in der US-amerikanischen Fernsehlandschaft: True Blood ist eine TV-Serie, deren zweite Staffel seit Anfang des Monats zu sehen ist. Sie spielt in der Kleinstadt Bon Temps in Louisiana und schildert das ungewöhnliche Miteinander von Menschen und Vampiren. Letztere leben seit zwei Jahren in der Öffentlichkeit. Dies ist möglich, weil japanische Wissenschaftler ein synthetisches Blut namens True Blood entwickelt haben, das landesweit vertrieben wird. Der künstliche Blutersatz soll die Nahrungsbedürfnisse der Vampire stillen; sie brauchen keine Menschen mehr und erhoffen sich nun natürlich gesellschaftliche Anerkennung. Hauptfigur der Geschichte ist die über telepathische Fähigkeiten verfügende 25-jährige Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin), die sich in den Vampir Bill Compton (Stephen Moyer) verliebt. Aber Bill ist immer noch Vampir, der sich nicht in die Karten gucken lässt …
Der Erfolg der Serie nimmt stetig zu. Die erste Staffel wurde ab September 2008 in den USA ausstrahlt und durch den weltweiten Teenie-Vampir-Hype stieg die Popularität von True Blood enorm. Mittlerweile hat sie sich aber von Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen emanzipiert; es stehen sich zwei Fangemeinden gegenüber, die jeweils von ihrem Lieblingsobjekt behaupten, es sei das bessere. So heißt es zum Beispiel, Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen sei nur eine billige und geschmacklose Version von True Blood. Hier wären die Vampire nämlich endlich wieder gruselig und böse. Wieder andere Fans meinen, dass die Serie besser sei, weil die Charaktere ausgereifter erscheinen. Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen ist letztlich etwas für 12-Jährige, die ihren Stars entgegenschmachten. Die TV-Serie dagegen hätte bedeutend mehr zu bieten, ihr Universum ist besser aufbereitet.
Natürlich hat auch Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen seine Verteidiger. Der Film sei fantastisch, weil er die Vampire erstmals ganz anders, modern darstellen würde. True Blood würde nur wieder das alte Vampir-Bild darbieten. Wie auch immer sich ein jeder in diesem kleinen Streit verhalten mag: Vampire sind in, erleben aktuell eine romantische Renaissance und werden uns in der nächsten Zeit in verschiedensten Varianten begleiten. Hier für Euch einige Filme der letzten oder kommenden Zeit, die sich mit dieser Spezies beschäftigen:
- New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde
- Daybreacker mit Ethan Hawke
- Thirst von Park Chan-wook
- The Strain von Guillermo Del Toro
- So finster die Nacht