Einen besonderen Tag erlebt Anders (Anders Danielsen Lie) in Oslo, 31. August: Für ein Vorstellungsgespräch darf er seinen fast beendeten Drogenentzug auf dem Lande unterbrechen, um in die norwegische Hauptstadt zu fahren. Dort wartet nicht nur ein möglicher neuer Job auf ihn, sondern auch alte Freunde, Verwandte und Versuchungen. Anders gilt zwar als von seiner Drogensucht geheilt, sieht in seinem Leben aber trotzdem keinen Sinn mehr. Auch der Tag in Oslo scheint nicht unbedingt dazu geeignet, neuen Lebensmut in Anders zu erwecken.
Regisseur Joachim Trier wurde zu Oslo, 31. August vom Roman Das Irrlicht des Franzosen Pierre Drieu La Rochelle inspiriert, der 1931 erschien. Auch dort steht ein ehemaliger Süchtiger im Mittelpunkt, der es nicht schaff, sein Leben in die Hand zu nehmen. Schon 1963 adaptierte Louis Malle den Roman, ebenfalls unter dem Titel Das Irrlicht, fürs Kino, ähnlich frei wie später Joachim Trier. Dieser wollte, dem Pressematerial zufolge, vor allem vom Verlorensein und der daraus resultierenden Einsamkeit erzählen. Sentimentalität wollten er und sein Drehbuchautor Eskil Vogt dabei jedoch vermeiden. Mit Hauptdarsteller Anders Danielsen Lie arbeitete Trier schon bei seinem Debütfilm, Auf Anfang, zusammen.
Beim Stockholm International Film Festival wurde Oslo, 31. August im Jahre 2011 als bester Film und für die beste Kamera ausgezeichnet, bei den norwegischen Amanda Awards 2012 für die beste Regie und den besten Schnitt. Filmkritiker Roger Ebert bezeichnete Oslo, 31. August als einen der "aufmerksamsten und mitfühlendsten Filme", die er je gesehen habe.
-
Was: Oslo, 31. August
-
Wo: arte
- Wann: 21:55 Uhr