Why i am Sherlocked

03.09.2012 - 08:00 Uhr
 Sherlock
moviepilot / BBC
Sherlock
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Sherlock, der Meisterdetektiv, hat hervorragend eine Zeitreise geschafft, meint dieser moviepilot-User. Warum dies so ist, erklärt er in seinem Text. Lest selbst!

Why i am Sherlocked

Es gab mal eine Zeit, in der ich auf die Frage: Welches ist denn deine Lieblingsserie? mit einer Aufzählung antworten musste. Dann kam Sherlock. Eine Figur, vor über 100 Jahren erschaffen und ausgedacht von Arthur Conan Doyle, die von der BBC rotzfrech ins heutige London übergesiedelt worden ist. Eine Zeitreise, die Sherlock überraschend problemlos geschafft hat, ohne etwas von seiner Faszination zu verlieren. Man wagt beinahe zu behaupten, dass das Gegenteil der Fall ist, und ein Smartphone ihm doch ziemlich gut steht. An seiner Seite steht (oder rennt) John Watson, der auch im London des 21. Jahrhundert die Rolle des Chronisten übernimmt. Was würde sich heute besser dafür eignen, als einen eigenen Blog zu führen?

Martin Freeman spielt diese Rolle so hervorragend und selbstbewusst, dass man ihm auch ohne zu zögern seine Loyalität zu Sherlock abkauft (ohne sie als Unterwürfigkeit fehlzuinterpretieren), obwohl dieser mit seiner soziopathischen Art nicht gerade der umgänglichste Typ Mensch ist. Benedict Cumberbatch mimt den arroganten, hochintelligenten, berechnenden Soziopathen mit soviel Überzeugungskraft, dass nicht nur Watson sondern auch der Zuschauer bei der Begegnung mit Irene Adler in der Episode “A Scandal in Belgravia” bis zum Schluss über die Gefühle von Holmes nicht im Klaren ist (wie er selber wohl auch nicht richtig). Die erste Begegnung mit Sherlocks Bruder Mycroft verläuft für Watson auch erstmal alles anders als normal und vertrauenserweckend (was soll man von der Familie Holmes auch anderes erwarten), und von der Gerissenheit Moriartys will ich hier gar nicht anfangen.

Neben der nahezu perfekten Besetzung, der grossartigen Dialoge und der cleveren Inszenierung sind die versteckten Details ein weiterer Grund, diese Serie einfach lieben zu müssen. Beispiele gefällig? Eingefleischte Sherlockfans werden neben den offensichtlichen Verweisen auf die Originalgeschichten in den Episodentiteln das “Drei-Pfeifen-Problem” wiedererkennen, das zum “Drei-Pflaster-Problem” wird, da Sherlock nicht mehr raucht und deshalb auf Nikotinpflaster ausgewichen ist. Und was wäre Sherlock ohne seine Deerstalkermütze, die nun wirklich jeder kennt? Auch wenn man etwas länger auf diese warten muss, in Episode 4 hat sie endlich ihren Auftritt, der sicherlich auch Arthur Conan Doyle zum Kichern gebracht hätte. Wer die originalen Geschichten noch nicht kennt, sollte sie unbedingt lesen. Ob vor oder nach der Serie spielt keine so grosse Rolle, es ist Wiedererkennung auf beide Seiten garantiert.

Nur noch ein Tipp zum Schluss für Neueinsteiger: wer Cliffhanger nicht mag, sollte bereits beim Start der 3. Episode die 4. griffbereit haben.


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