Es kann nur einen geben! Unendlich groß scheint die Auswahl an mittelmäßigen und schlechten Regisseuren, doch nicht jeder qualifiziert sich für die zweifelhafte Auszeichnung „der schrecklichste Regisseur“ zu sein. Es genügt nicht, etliche miserable Filme gedreht zu haben oder lukratives, aber völlig hohles Blockbuster-Kino zu produzieren. Sicherlich sind Regisseure wie Michael Bay oder Til Schweiger Vertreter eines künstlerisch wertlosen Kinos mit äußerst kruden Ideologien, doch ihre Filme wollen mehr auch gar nicht sein. Es sind keine Kunstfilme, vielmehr sind es filmische Produkte, die den Massengeschmack erfolgreich bedienen.
So arg ein jeder Filmliebhaber unter den Machwerken von Schweiger und Bay zu ächzen hat (sofern er sie nicht einfach ignoriert), so sehr diese Filme auch die Kinos überschwämmen und für eine bedenkliche Monokultur sorgen, sind diese Produktionen zumindest in einer Hinsicht völlig harmlos: Sie bedrohen nicht die Kunst, weil sie in einer völlig anderen Sphäre stattfinden. Wie auch ein Lied von Helene Fischer keine Bedrohung für die Oper darstellt. Problematisch wird es erst, wenn Mist als Kunst verkauft wird, ja wenn der selbsternannte Künstler sich gar als Prophet und Heilsbringer versteht und sich in Wahrheit hinter ihm ein Scharlatan verbirgt. Nun sind der Kunst-Scharlatane viele: Nuri Bilge Ceylan, Emir Kusturica, Darren Aronofsky, Steven Soderbergh und viele, viele mehr – doch nur ein Regisseur quält uns seit mehreren Jahrzehnten beharrlich und ohne Ausnahme mit esoterischen Erbauungsfilmen der schlimmsten Art. Und fatalerweise wird er für diesen Schmu von vielen Kritikern und einigen Zuschauern geschätzt.
Auf Filmfestivals liebt man ihn, wohl weil man in seinen Filmen einmal vom zynischen Filmgeschäft und dieser bitterkalten Welt ausspannen kann – der Wellness-Faktor ist groß. Seine Filme sind Messen für Erweckte und Atheisten gleichermaßen und die Bilder schreien förmlich „Achtung Kunst!“ und sind doch bloß irgendetwas zwischen Kalenderfotographie, Werbespot und Instagram-Fotos. Auf einen nur trifft diese Beschreibung zu.
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_______________________________________________________________________________________Kino anders gedacht. Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet für seinen YouTube-Kanal “Die Filmanalyse” aktuelle Großproduktionen aus einer etwas anderen Perspektive. Er will mit seinen provokanten Kritiken die Ideologie Hollywoods offen legen, die sich mal offensichtlich, mal im Verborgenen, aber in aller Regel unfreiwillig in den Blockbustern des Kinos auftut. Schmitt jun. schreckt bei seinen oft polarisierenden Analysen auch vor den großen Theorien und Denkern aus Vergangenheit und Gegenwart nicht zurück und sorgt damit immer für kontroverse Diskussionen.