Wolverine bringt Raubkopierer in den Knast

21.12.2011 - 15:00 Uhr
Wolverine hat etwas gegen Raubkopierer
Twentieth Century Fox
Wolverine hat etwas gegen Raubkopierer
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Vor jeder DVD werden wir gewarnt, dass Raubkopierer Verbrecher sind, aber offenbar versteht es trotzdem nicht jeder. Einem New Yorker dürfte das nun aber dank X-Men Origins – Wolverine schmerzlich bewusst sein, denn auf ihn wartet das Gefängnis.

Wie schon meine Oma immer sagte: Kind, sei vorsichtig, was du mit den Raubkopien machst, die du von Koreanern in chinesischen Restaurants angeboten bekommst. Zum Glück habe ich auf meine Oma gehört und habe sogar gleich ganz die Finger davon gelassen. Anders erging es einem 49-jährigen New Yorker, dessen Großmutter ihn nicht vorgewarnt hat und der auch die FBI-Warnungen, dass Raubkopien böse sind, in den Wind geschlagen hat. Nun muss er mit den Konsequenzen leben – im Gefängnis.

Gilberto Sanchez ist der Mann, der dafür verantwortlich ist, dass X-Men Origins: Wolverine über einen Monat, bevor er in die Kinos kam, durch das Internet kursierte. Dabei handelte es sich nicht um eine fertige Kopie des Films mit Hugh Jackman, sondern um ein Workprint. Die Postproduktion war in dieser Version weit davon entfernt, abgeschlossen zu sein. Neben Greenscreens konnten Betrachter der Raubkopie auch gummiartige Klauen bewundern und jede Menge Seile, an denen die Schauspieler durch die Gegend gewirbelt wurden. Musik fehlte völlig.

Auch wenn das fertige Produkt in den Medien ebenfalls nicht gut wegkam, sorgte der Workprint vorab für viel negative Presse und hielt einige davon ab, den Streifen um Marvels vielleicht beliebtesten Antihelden auf der großen Leinwand zu sehen. Ein großer Kritikpunkt am Film von Gavin Hood waren weniger die (fehlenden) Effekte und umso mehr das Drehbuch von David Benioff und Skip Woods.

Nach eigener Aussage kaufte Gilberto Sanchez die Raubkopie in einem chinesischen Schnellrestaurant für 5 Dollar, um sie mit seinen drei Enkeln anzusehen. Danach lud der Mann, der bereits eine Raubkopierergeschichte hatte, den Film im Internet hoch. Ein Tag später berichteten die Zeitschriften von dem Leak und das FBI ging auf die Jagd. Nach nur acht Monaten hatten sie ihn ausfindig gemacht und zur Verantwortung gezogen. Nun wurde das Urteil gesprochen. Dieses besagt, dass den New Yorker 365 Tage Gefängnis erwarten und anschließend ein Jahr, in dem er nur eingeschränkten Zugriff auf Computer hat.

Die Warnung “Hart, aber gerecht – Raubkopierer werden seit dem 13. September 2003 mit Freiheitsentzug bis zu 5 Jahren bestraft” sollte nun für einige einen viel ernsteren Klang haben. Genau das, was durch dieses Urteil wohl erwirkt werden sollte.

Was sagt ihr zu dem Urteil? Gerecht oder übertrieben?

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