Im Zuge der zahlreichen E-Mails im Hause Sony Pictures, die 2014 durch einen Hacker-Angriff an die Öffentlichkeit gelangten, gab es so einiges an frischem Gesprächsstoff für Filmfans. So wurde in einer Mail besprochen, dass Jeff Nichols bei Warner Bros. der Regisseur von Aquaman werden sollte. Realität wurde das jedoch nie und der Posten stattdessen von James Wan übernommen. Die Vorstellung, dass jemand, der Take Shelter, Mud und zuletzt Midnight Special inszenierte, sich nun einem derartigen Tentpole widmet, ist jedoch nach wie vor so reizvoll, dass The Playlist auf der Berlinale mit dem Regisseur darüber sprechen musste. Wie genau war Jeff Nichols an das Projekt gebunden?
Wir haben darüber gesprochen. Aber ich war zu einer Zeit bei Warner Bros., in der sie dieses ganze DC-Universum aktivierten und sie all diese Filme planten, die noch keine Filmemacher hatten. Also wäre es komisch gewesen, ein Regisseur bei Warner Bros. zu sein und nicht in irgendeiner Form über [diese Projekte] zu sprechen. Ich bin mit Comics aufgewachsen, ich liebe Comics und ich sagte ihnen: "Dafür habe ich eine Idee!" Aber es ist nie etwas Ernstes daraus geworden.
An Aquaman habe Jeff Nichols vor allem der Aspekt gereizt, dass er seinen Sohn verloren hat, ein Thema, das auch in Midnight Special sehr präsent ist. Seiner Einschätzung zufolge ist aus der Zusammenarbeit (auch) nichts geworden, weil seine Vorstellung von Aquaman nicht in das große Konzept des DC-Universums gepasst hätte. Seine Version hätte lediglich in einem Vakuum funktioniert und sich nicht in das große Ganze eingegliedert. So sehr er sich für die Entwicklung der Superheldenfilme interessiere, habe er keine Lust, in Zukunft selbst im DC-Universum Fuß zu fassen. Jeff Nichols' aktueller Film Midnight Special läuft seit dem 18. Februar 2016 in den deutschen Kinos.
Hättet ihr gerne einen Aquaman-Film von Jeff Nichols gesehen?