Avatar ist wie Winnetou, nur blau

15.12.2009 - 08:50 Uhr
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20th Century Fox
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Filmkritiken strotzen häufig vor Vergleichen mit anderen Filmen. Auch bei Avatar haben die Kritiker in der Filmgeschichte gegraben. Einige gehen sogar soweit, James Cameron Diebstahl vorzuwerfen: Er habe bei Karl May geklaut.

Heute gab es in der deutschen Presse wieder viele Kritiken zu Avatar – Aufbruch nach Pandora und ein interessanter Vergleich macht gerade in diversen Publikationen seine Runde: Avatar – Aufbruch nach Pandora, der neue und hypermoderne Film von James Cameron, ist wie ein deutscher Klassiker, den jeder von uns kennt. Der Hollywood-Regisseur habe gar diese urdeutsche Geschichte gestohlen. Gemeint ist Winnetou nach Karl May, denn Avatar – Aufbruch nach Pandora würde die gleiche Geschichte gezählen wie jene um Winnetou, Old Shatterhand und die Häuptlingstochter Nscho-tschi.

Wie Michael Sennhauser auf seinem Blog findet, macht das aber gar nichts, “denn erstens ging uns schon Winnetou wieder und wieder und wieder zu Herzen, und zweitens funktioniert auch diese neue High-Tech-Version der Geschichte sowohl emotional wie auch auf der schieren Überwältigungsebene.”

Christian Stöcker im Spiegel setzt noch einen drauf. Avatar – Aufbruch nach Pandora “ist ein Indianerfilm. Kein Western, denn in denen spielen immer die Männer mit den Hüten und den Revolvern die Hauptrolle. Sondern ein Indianerfilm, mit edlen, zutiefst naturverbundenen Wilden, schönen, unbeugsamen Squaws, stolzen Häuptlingen, weisen Schamaninnen, treuen Tieren, Pfeil und Bogen. Nur dass die Indianer hier drei Meter groß und hellblau sind. Manche ihrer Reittiere können fliegen, und ihre Jagdgründe leuchten nachts wie ein belebtes Tiefsee-Riff in 3D.”

Ähnlich, nur noch etwas umfassender sieht es Rüdiger Suchsland auf telepolis. In der Story von Avatar – Aufbruch nach Pandora findet er “eine Art Pocahontas, die Häuptlingstochter einer fremden Kultur, die einen weißen Eindringling vor dem sicheren Tod rettet. Er verliebt sich und wird vom Stamm aufgenommen – auch an Der mit dem Wolf tanzt mag man bei diesem Indianerfilm im Sciencefiction-Gewand denken. Hier nun eben mit einem Drachen. Zugleich ist Avatar – Aufbruch nach Pandora im Kern ein Ökothriller, recht esoterisch in seiner Botschaft, dass man den Baum umarmen muss, dann umarmt er auch zurück … Man könnte also sagen: Der Film zum Klimagipfel. Die Ökobotschaft des Films steht allerdings in völligem Missverhältnis zum technischen Aufwand.”

Ihr könnt ab Donnerstag entscheiden, ob Avatar – Aufbruch nach Pandora wirklich ein moderner Indianerfilm ist. Wenn Ihr wissen wollt, ob der Film in Eurer Nähe läuft, dann schaut doch in unser Kinoprogramm.

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