Blutrünstiges Schlachtfest Repo Men serviert Halbgares

03.06.2010 - 08:50 Uhr
Repo Man
Universal Pictures
Repo Man
4
1
Menschliche Organe sind eine heißbegehrte Ware. Viele Menschen zahlen viel Geld, um an das richtige Organ zu kommen. Wenn sie es haben, aber das Geld nicht, dann kommen die Repo Men in Gestalt von Jude Law und Forest Whitaker vorbei.

Heute, am 3. Juni 2010, startet Repo Men in unseren Kinos. Der Science Fiction dreht sich um Remy (Jude Law), einen sogenannten “Repo Man”, der sein Geld verdient, indem er von säumigen Kunden nach Organtransplantationen die Ware zurückfordert, wenn sie ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Als er nach einer Herztransplantation nun selbst in diese unangenehme Lage gerät, muss er vor seinem ehemaligen Partner (Forest Whitaker) fliehen, um sein Herz nicht an ihn zu verlieren.

Repo Men wird von den Kritikern nicht mit vielen positiven Wörtern bedacht. Gebhard Hölzl von br-online sah einen Cyber-Noir, der seine Chancen vergibt. "Am Look sowie den Spezialeffekten gibt es bei diesem mit gut 30 Millionen Dollar eher schmal budgetierten Genrebastard wenig auszusetzen, Lob gebührt Kameramann Enrique Chediak, der die “schöne neue Welt” in deprimierenden Blau- und Grautönen hält, während im Laboratorium blendendes steriles Weiß dominiert. Ärgerlich sind die platten Dialoge und das Spiel von Jude Law, der sich lustlos über die Zeit rettet … Repo Men ist spannende, gesellschaftskritische Splatter-Action, die jedoch nur auf Oberflächenreize setzt."

Kritiker Dieter Oßwald auf doppelpunkt ist komplett enttäuscht. “Ein paar blutrünstige Schlachtsequenzen, lautstark knackende Knochen sowie denkbar dämliche Ballereien sollen für Gänsehaut sorgen, doch solche Videospieleinlagen überzeugen an keiner Stelle, über die dramaturgischen Schlaglöcher hilft kein noch so aufdringliches Soundtrack-Getöse. Während Forest Whitaker einmal mehr auf seinen diabolischen Dackelblick und läppisches Grinsen reduziert bleibt, kann auch Jude Law kaum mehr bieten als unfreiwillig komisches Getue. In solch sinnfreiem Schund zu spielen, markiert das bemitleidenswerte Karrieretief eines Stars.”

Günter H. Jekubzik von filmtabs sieht es ähnlich. “Die guten Songs des Films erscheinen tiefsinniger als der Rest. Die psychologische Grundsituation wurde sehr übersichtlich gestaltet, nur bei der Ausarbeitung der einzelnen Szenen hat man sich etwas mehr einfallen lassen. Kleine Scherze, originelle Zukunftsvisionen wie eine illegale asiatische Klinik mit einer neunjährigen Chirurgin. Da ahnt man schon die homöopathische Dosis Blade Runner, die mit viel Geld und bekannten Gesichtern bis zum traumhaften Trug-Schluss aus Brazil (Dream a little Dream) zu einem massenkompatiblen Blockbuster ohne Nachwirkungen verdünnt wurde.”

Wenn Euch Repo Men nicht interessiert, dann schaut doch, ob in Eurer Nähe etwas anderes läuft. Was, das steht in unserem Kinoprogramm.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News