Filmanalyse zu Ted

06.08.2012 - 00:00 Uhr
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Wolfgang M. Schmitt Junior analysiert Ted, den ersten Realfilm von Family Guy Macher, Seth MacFarlane.

Mit der Komödie Ted von Seth MacFarlane wird offensichtlich alles, was die Geschmacksgrenzen überschreiten könnte, durchexerziert. Mark Wahlberg spielt den noch immer nicht erwachsenen John Bennett, der mit einem Teddybären namens Ted zusammen lebt. Ted ist lebendig geworden, als John ein Kind war, damit er endlich einen richtigen Buddie hat. Die kindlichen Spiele sind längst vorbei, inzwischen kiffen und saufen die Buddies oder sie reden über Fäkalien, Sex und Frauen. Ihnen geht es prima, wenn da nicht Johns Freundin Lori, gespielt von Mila Kunis wäre, die ihren Zukünftigen endlich ganz für sich will und die nicht länger diese merkwürdige ménage à trois duldet. John soll erwachsen werden. Die Dialoge zwischen John und Ted sind so drastisch und rüde in ihrer Wortwahl, daß der sogar erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Viele Kritiker meinten, nun würde endlich einmal tabulos über alles gesprochen und die political correctness würde torpediert werden. Doch was bedeutet es, wenn so offen über das gesprochen wird, wovon man sonst schweigt? Ist dies also ein Film der gegen die Prüderie ankämpft, die am liebsten alles, was nicht der Norm entspricht, tabuisieren und zensieren will? Oder ist der Film nicht selbst viel prüder als er sich gibt? Der biedere Durchschnittsbürger braucht hin und wieder den Exzeß. Denken wir zum Beispiel an Hangover. Die Handlung des Films gleicht der eines Pornofilms, sie ist absolut lächerlich und dennoch ist sie notwendig.

Der italienische Schriftsteller Umberto Eco wies darauf hin, daß die Pornographie ein triviales Handlungsgerüst braucht, damit der Exzeß, die unanständigen Szenen überhaupt erträglich werden. So braucht die Komödie „Ted“ auch genau diese Erzählweise, um dem obszönen Sprechen einen Rahmen zu geben. Auffallend ist die immer wieder aufscheinende Homosexualität, die die Konventionen der homosexuellen Beziehung durch bricht, sie erscheint als ein Ort für Perversionen.

Mehr dazu in der Filmanalyse mit Wolfgang M. Schmitt jun.!

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