Vergangenen Samstag ist Gordon Hunt in seinem Zuhause in Sherman Oaks nach langjährigem Kampf gegen die Parkinson-Krankheit verstorben, wie seine Tochter Helen Hunt dem Hollywood Reporter mitteilte. Gordon Hunt wurde 87 Jahre alt.
Nach jahrelanger Arbeit in der Casting-Abteilung am Theater widmete sich Gordon Hunt ab Mitte der 1970er Jahre Stimmaufnahmen in Cartoons und wurde dort schnell zu einer Koryphäe der Branche. In einem Interview sagte er, dass es seinerzeit nicht allzu viele talentierte Sprecher gab, vor allem nicht im Bereich der Cartoons, sodass er ehemalige Kollegen und Freunde aus dem Theater zu Hilfe zog und sie sprechen ließ. Mit beachtlichem Erfolg: Hunt war für die Stimmen vieler ikonischer Serien mit den Flintstones, den Schlümpfen, Richie Rich oder Scooby-Doo zuständig. Rückblickend bezeichnete er die Periode als das "Goldene Zeitalter der Voice-Overs".
Ab den 1990er Jahren widmete sich Gordon Hunt auch zunehmend der Regie im Fernsehen und inszenierte Episoden für Serien wie Verrückt nach Dir, in der auch Helen Hunt mitspielte. Später wandte er sich auch Videospielen zu und war zum Beispiel für die Zwischensequenzen und Sprachaufnahmen einiger Teile der Uncharted-Reihe verantwortlich. Seinen größten Einfluss auf die aktuelle Film- und Serienlandschaft nahm er jedoch womöglich als Schauspiellehrer, eine Tätigkeit, die er über vier Jahrzehnte ausübte und noch bis kurz vor seinem Tod praktizierte. Zu seinen Schülern gehörten neben Helen Hunt auch Robert Morse (Mad Men), Jimmy Fallon, Jonathan Banks (Breaking Bad) und Robert David Hall (CSI: Den Tätern auf der Spur). Seine Tochter widmete ihm den von ihr geschriebenen und inszenierten Film Ride - Wenn Spaß in Wellen kommt. "Wenn du 100 Leute, die ihn kannten, nach ihm fragst, würden 100 von ihnen sagen, dass er der liebste Mann war, den sie je gekannt haben", sagte Helen Hunt über ihren Vater.
Gordon Hunt hinterlässt eine Ehefrau, zwei Töchter und drei Enkelkinder.