Marty McFly, Doc Brown, der DeLorean, ein Hund namens Einstein und der Fluxkompensator – ganz ehrlich, gibt es Menschen, die davon noch nie etwas gehört haben? Zurück in die Zukunft gehört zum popkulturellen Allgemeinwissen. 1984 zog Robert Zemeckis nicht gerade in dem Vorhaben aus, die Welt zu verändern. Bewaffnet mit 19 Millionen Dollar, einem vielversprechenden jungen Mann mit dem Namen Michael J. Fox und einem Drehbuch, das vor Ideen nur so sprudelte, schuf er jedoch einen Film, der bis heute eine ganze Heerschar von Anhängern hat.
Bereits die Eingangssequenz deutet daraufhin, wie schmal der Grat zwischen Genie und Wahnsinn bei Dr. Emmett Brown (Christopher Lloyd) ist. Die Kamera folgt einer vollautomatischen Frühstückszubereitungsmaschine, nur scheint der exzentrische Doc überhaupt keine Verwendung für diese zu haben. Er ist viel zu beschäftigt, eine Zeitmaschine in Form eines DeLorean-Sportwagens zu konstruieren, die er mithilfe von Plutonium antreiben will, das er von libyschen Terroristen gestohlen hat. Als er seinen rund 50 Jahre jüngeren Kumpel Marty McFly seine geniale Erfindung vorführen möchte, kreuzen die geprellten Terroristen ebenfalls auf und erschießen den Doc. Marty versucht im DeLorean zu flüchten und erreicht versehentlich die Geschwindigkeit von 88 mph, was die Zeitmaschine aktiviert und den verdutzten High-School-Schüler ins Jahr 1955 bugsiert.
Hier nimmt Zurück in die Zukunft wirklich Fahrt auf. Die kalifornische Kleinstadt Hill Valley hat sich in den 30 Jahren Zeitunterschied so gut wie überhaupt nicht geändert. Der Grundriss des Städtchens sieht in den 50ern genauso aus wie in den 80ern. Das wirkt künstlicher als die Die Truman Show, doch umso mehr hebt es die Gags hervor, die sich im Hintergrund ständig abspielen. So zeigt das Kino beispielsweise Königin der Berge mit Ronald Reagan, dem US-Präsidenten im Jahre 1985, während in der Gegenwart (bzw. Zukunft) dort nur noch Pornos laufen. Um alle derartigen Anspielungen wahrzunehmen, erfordert es mehrere Sichtungen des Films.
Marty trifft natürlich in der Vergangenheit auf den jüngeren, aber nicht minder merkwürdigen Doc Brown und zusammen müssen sie eine Energiequelle finden, die groß genug ist, um Marty wieder zurück in die Zukunft zu schicken, damit er den Doc vor seinem sicheren Tod warnen kann. Zu allem Überfluss verliebt sich Martys eigene Mutter in einer verspielten Version des Ödipuskomplexes in ihn. Somit muss er seinem Vater das nötige Selbstbewusstsein lehren, um die ihm vorbestimmte Frau zu erobern. Dabei müssen sie sich gegen Biff (unvergesslich verkörpert von Thomas F. Wilson) behaupten. Robert Zemeckis gelingt es, den etwas simpel anmutenden Plot vollkommen auszukosten und Zurück in die Zukunft dank überschmäumender Kreativität zu einem der meist geliebten Filme der 80er zu machen.
Heute im TV: Zurück in die Zukunft
Wann: 20:15 Uhr
Wo: Vox
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