Heute morgen in der moviepilot-Redaktion: Wir kommen rein, lesen unsere Memos, setzen den ersten von viel zu vielen, viel zu starken Kaffees auf und schauen nach, ob vielleicht wichtige Post angekommen ist – sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre die Welt heute relativ sicher und wir können uns ganz auf unsere geheime Identität als Filmschreiberlinge konzentrieren – bis wir einen unscheinbaren Umschlag finden… Luftpost aus London. Kein Absender, nur unsere Adresse. Und oben in der Ecke ein buntes Bildchen von Lisbeth. Kollege Cash holt schon mal das Moviemobil…
In dem Umschlag sind nur zwei Karten mit Schlitzen. Dieses Rätsel ist jetzt nicht besonders knifflig zu lösen – zusammenschieben und schwupp haben wir den Hinweis: eine Zahlenkombination. 94.236.57.221 – man muss kein Meisterdetektiv sein, um dahinter eine IP zu vermuten. Ein wenig ratlos starre ich auf die Zahlen. Das ist jetzt nichts besonderes, ich bin noch nicht lange wach und würde genau so ratlos auf ein Brötchen starren. Der Kängufantencomputer, mittlerweile hochgefahren, spuckt auch sofort eine Seite aus. Während ich noch ein wenig vor mich hinstarre (denn nur weil der PC hochgefahren ist, ist mein Kopf noch lange nicht soweit), hat Kollege Cabuflé, der neben mir grad über Bryan Singer und seinen Tafelrittern schreibt, mit für diese Uhrzeit verdächtig messerscharfem Verstand sofort erkannt, was wir hier vor uns haben…
Der Quasi-Link führt uns auf eine Seite mit 5 Kästchen. Cabuflés mir immer noch vollkommen schleierhafter Scharfsinn, lässt ihn einen scheinbar beliebigen Namen eingeben. Er verrät mir nicht welchen, aber grinst wie Obelix im Zaubertrank als die Belohnung prompt folgt: Ein Mann in Kutte erzählt uns einen vom Magus. Immerhin fordert der uns nicht auf, fragwürdige Körperteile zu verlängern oder unser Erstgeborenes für billigere Auslandsgespräche zu opfern.
Anschließend folgt die Aufforderung, eine eMail-Adresse zu hinterlassen und der Hinweis, uns jemanden zu suchen, auf den wir uns unter allen Umständen verlassen können. Ich bin zwar immer noch recht benebelt, aber der Hinweis “Warner Bros.” dringt selbst bis zu mir durch. In meinem wehrlos-komatösen Zustand bin ich der neuen viralen Marketingkampagne zu Sherlock Holmes von Guy Ritchie aufgesessen. Aber es wäre ja auch zu einfach gewesen, gleich Robert Downey Jr. oder Jude Law zu zeigen.
Nachdem die Avatarblase gestern fürs Erste geplatzt ist und Tron Legacy nichts Neues von sich hören lässt, ist die nicht-mehr-ganz-so-mysteriöse Seite ein nettes kleines Spielzeug für zwischendurch. Mal sehen, wie das Rätsel weitergeht. Elementary, dear Cabuflé!