Ist es ein fallender Stern? Es ist die Tardis.

03.09.2012 - 08:00 Uhr
Dr Who
BBC/moviepilot
Dr Who
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Ein moviepilot-user hat uns diesen Text zur Aktion Lieblingsserie zugeschickt. Sein Beitrag handelt von der legendären britischen Science-Fiction-Show Dr Who. Am besten lest ihr selbst, was er oder sie zu sagen hat.

Hoch am Nachthimmel

Das leere Kind Teil 1 war meine allererste Folge von Doctor Who. Ich war damals in der dritten Klasse, leicht zu beeinflussen und neugierig. Schon von der ersten Sekunde an, hatten mich der Doctor, Rose und Captain Jack Harkness in ihren Bann gezogen. Die Sache mit der TARDIS, dem Zeitreisen und dem Doctor war völlig neu für mich (denn vorher hatte ich nur Animes und diverse Zeichentrickfilme geguckt, wie es sich eben für eine Neunjährige gehörte). Seit dem verpasste ich keine einzige Folge mehr, bis die Serie abgesetzt wurde. Ich war am Boden zerstört. Doch immer noch Jahre danach begleitete mich der Doctor auf meinem Weg, auch wenn die Erinnerung an ihn langsam dahin schwand.

Einmal gab es ein Bild von dem 10. Doctor zusammen mit Rose vor der TARDIS in einem Die Simpsons -Comic und ein anderes Mal ein Bild von einem Dalek in einer Dokumentation über die verschiedenen Arten von Aliens. Nachdem Dr Who eben abgesetzt wurde, geriet ich in die verquere Bahn des Mystery-Science-Fiction-Drama-Weges. Ich sehnte mich nach dem Unerforschtem, dem Unnatürlichen und dem Grusel. Ich wusste, dass keine Serie Doctor Who je das Wasser reichen konnte, egal, ob es sich dabei um Kyle aus Kyle XY handelte oder Richard aus Legend of the Seeker – Das Schwert der Wahrheit. Keiner war so mysteriös, lustig, traurig, intelligent, genial, einsam, herzerweichend und vorbildlich wie der Doctor; und ich frage mich heute noch, wie das gehen kann, dass der Doctor all das gleichzeitig verkörpern kann.

Und in der siebten Klasse war es dann so soweit. Meine Eltern schafften mir Internet an. Ich weiß, dass es nicht gut ist, sich im Internet sich Serien und Filme anzusehen, aber wenn ProSieben so doof ist und meine Lieblingsserie abschafft, kann ich doch nichts
für. Die DVDs waren (und sind) mir zu teuer, denn mit Zeitung austragen verdiente ich nicht viel. So sah ich mir Dr Who teils auf englisch und teils auf deutsch an und ließ seine Magie noch einmal auf mich einwirken. Von da an war er wieder ein wichtiger Teil in meinem Leben. In der achten Klasse gab es am Ende des Schuljahres ein Schreibprojekt. In allen Texten und Haikus (siehe oben), die ich schrieb, waren mehr oder weniger versteckte Hinweise auf den Doctor. Egal um welche Art von Text es sich handelte, der Doctor fand immer ein gutes Plätzchen.

Dem Doctor hätten die langen Gesichter, die am Abend der Vorlesung gezogen wurden, sicher gefallen. Dank Facebook, tumblr und Co. bleibe ich jetzt auch immer auf den neusten Stand, was die Staffeln und Hintergründe von Dr Who angeht. Bald erfuhr ich auch, dass die fünfte Staffel mit dem 11. Doctor im deutschen TV ausgestrahlt werden sollte. Ich freute mich riesig, aber dann doch nicht, weil es auf Fox, einem Pay-TV-Sender, laufen sollte. In der neunten Klasse machte ich mein Praktikum bei einem kleineren Druckbetrieb in der Nähe. Als Abschiedsgeschenk durfte ich mein eigenes T-Shirt gestalten. Es hatte die Farbe der TARDIS und vorne stand in großen weißen Lettern ‘KEEP CALM I’M THE DOCTOR’ drauf und hinten ‘DOCTOR WHO?!’. Als ich das T-Shirt auf der Buchmesse in Leipzig trug, wurde ich von Komplimenten und Bewunderungen und Fans nahezu umgerannt. Ich freute mich und hätte nicht gedacht, dass ich durch den Doctor so viele neue Menschen kennenlernen würde.

Dr Who läuft seit fast 50 Jahren, hat eine große Fangemeinde und vieles, vieles mehr. Die Serie hat auch viele andere Serien hervorgebracht, wie etwa Torchwood (vertauscht man die Buchstaben, so erhält man ‘DOCTOR WHO’) oder die The Sarah Jane Adventures. Der Doctor ist der Traum eines jeden Mädchens und das Vorbild eines jeden Jungen. Noch nie hat mich eine Serie so beeinflusst; ich musste weinen, war wütend und verwirrt, geschockt und atemlos.

Der Doctor ist der Held meiner Kindheit und spendete mir Trost, wann immer ich traurig war. Ich brauche Dank ihm keine Angst vor Monstern zu haben, sondern nur vor Robotern und Engelsstatuen (und vor Zombies – dank The Walking Dead). Er hat mich gelehrt, dass meine Geschichtslehrerin nur Schwachsinn redet und dass man keine Vorurteile haben sollte. Ich war die Begleiterin des 9. Doctors und des 10. Doctors – und bin jetzt die Begleiterin des 11. Doctors. Ich traf und werde auf Daleks, Cybermen, Weeping Angels, Oods andere Aliens und andere Begleiter treffen. Die TARDIS ist mein zweites Zuhause und der Doctor meine zweite Familie.


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