Wo wären wir heute ohne Boilerplate? Der angeblich erste Roboter der Welt kämpfte an der Seite von Teddy Roosevelt und Lawrence von Arabien, erkundete den Südpol, war auf du und du mit Mark Twain bis er schließlich in den Wirren des ersten Weltkriegs verschwand. J.J. Abrams war so begeistert von der Geschichte, dass er, wie The Hollywood Reporter berichtete, nun mit seiner Produktionsfirma Bad Robots (wie passend) die Leinwandadaption Boilerplate drehen will.
Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß natürlich, dass es in Wirklichkeit gar keinen Roboter namens Boilerplate gab, der im 19./20. Jahrhundert durch die Welt jettete. Als aber Paul Guinan, der Erfinder von Boilerplate, vor elf Jahren seinen Graphic-Picture Novel mit einer eigenen Internetseite bewerben wollte, dachten eine ganze Menge Leute, die wandelnde Blechbüchse habe es tatsächlich gegeben.
Paul Guinan hatte sich damals aber auch einiges einfallen lassen für seine Boilerplate Promo-Webpage. Die Seite bot detaillierte Biografien und Berichte und sie zeigte vor allem jede Menge Fotos von dem Roboter, der angeblich 1893 von einem gewissen Professor Archibald Champion in einer Maschinenhalle in Chicago gebaut wurde. Schwarz-Weiß-Aufnahmen neben Teddy Roosevelt, neben Lawrence von Arabien und mit ein paar Soldaten in den verschiedensten Kriegen – eben so, als wäre Boilerplate überall mittendrin gewesen. Natürlich hat der Roboter heute auch seine eigene Facebookseite.
Wie es jetzt mit dem Filmprojekt Boilerplate weitergehen wird, darüber hat J.J. Abrams noch nichts verraten, allerdings ist er auch dafür bekannt, seine Projekte eher unter Verschluss zu halten. So führt imdb.org bei J.J. Abrams einige Untitled Projects unter dem Punkt “In Entwicklung”. Bevor er aber mit den Dreharbeiten zu Boilerplate anfangen kann, wird J.J. Abrams mit Mission: Impossible – Phantom Protokoll und dem zweiten Teil von Cloverfield vorerst genug zu tun haben. Und außerdem wartet da ja noch ein weiteres Star Trek Into Darkness…