Olivier Assayas, geboren 1955 in Paris, ist spätestens seit Cannes in aller Munde, denn mit seinem fünfeinhalbstündigen Werk Carlos – Der Schakal hat er wohl Filmgeschichte geschrieben. In Paris, Berlin, Budapest und Beirut wurde das Epos gedreht, Assayas holte sich Darsteller aus Venezuela, Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien.
Doch wer ist Assayas? Liest man seine Biographie, so sind vor allem zwei Kennzeichen erkennbar: Er war ein paar Jahre mit Maggie Cheung verheiratet und besetzte ein paar Mal den Star der Nouvelle Vague Jean-Pierre Léaud. Tatsächlich scheint ihn die Nouvelle Vague sehr beeinflusst zu haben, Assayas betont in Interviews gerne, dass er sich als Erbe dieser Bewegung sieht. Sein Studium an der Ecole des Beaux Arts brach er ab, drehte lieber Kurzfilme, bis er von Serge Daney zu den Cahiers du Cinéma geholt wurde, für die er von 1979 bis 1985 als Redakteur arbeitete.
Mit dem Jugenddrama Irma Vep machte er 1986 erstmals von sich reden (in den Hauptrollen: Maggie Cheung und Jean-Pierre Léaud), in den letzten Jahren entstanden mit Demonlover und Boarding Gate zwei Verschwörungsthriller sowie der Drogenfilm Clean (mit Nick Nolte und Maggie Cheung) und der Konzertfilm Noise. Zuletzt brachte er L’heure d’été über eine gutbürgerliche Familie in die Kinos.
Carlos – Der Schakal startet heute in zwei Versionen in den deutschen Kinos. Wer die fünfeinhalbstündige Kinofassung sehen möchte, kann dies in folgenden Häusern tun:
Berlin: Hackesche Hoefe Kino, International, Rollberg / Darmstadt: Rex Kinos / Dresden: Neues Rundkino / Düsseldorf: Bambi / Freiburg: Harmonie / Halle/Saale: The Light Cinema / Hamburg: Passage / Karlsruhe: Schauburg / Mannheim: Cineplex Mannheim Planken / München: Neues Arri Kino / Münster/Westfalen: Cineplex Münster / Nürnberg: Metropolis Nürnberg / Stuttgart: EM.
Im vollständigen Kinoprogramm findet ihr alle Spielstätten von Carlos – Der Schakal.