Jean-Pierre Léaud
✶ 28.05.1944 | männlich | 34 FansKomplette Biographie zu Jean-Pierre Léaud
Jean-Pierre Léaud wurde vor allem durch den fünfteiligen Truffautschen Antoine-Doinel-Zyklus bekannt. Auch in weiteren Filmen Truffauts ist er zu sehen.
Leben und Werk
Der Sohn von Pierre Léaud und der Schauspielerin Jacqueline Pierreux wurde am 5. Mai 1944 in Paris geboren und trat zum ersten Mal 1957 im Film La Tour, prends garde! von Regisseur Georges Lampinn auf. Jean-Pierre Léauds Karriere begann aber erst 1959, als François Truffaut ihn für seinen Debüt-Film Sie küssten und sie schlugen ihn zum Hauptdarsteller auserwählte.
Der Film wurde zum internationalen Erfolg und zum Manifest der Nouvelle Vague. Die Figur des Antoine Doinel, die als Alter Ego Truffauts galt, blieb in vier weiteren Filmen erhalten: Im Kurzfilm Antoine et Colette (1962) ist Antoine Bestandteil des Omnibus-Films Liebe mit zwanzig, in Geraubte Küsse (1968) versuchte er einer endgültigen Fixierung auf Freundin Christine (Claude Jade) zu entfliehen, die er in Tisch und Bett (1970) heiratete. Und in Liebe auf der Flucht (1979) lassen sich Antoine und Christine scheiden. Jean-Pierre Léaud übernahm bei Truffaut auch Rollen in Les Deux Anglaises, in Continent (1971) und in Die amerikanische Nacht (1973). Das Multitalent Jean-Pierre Léaud nahm auch aktiv an der Filmproduktion teil: 1964 wurde er Regieassistent bei Truffauts in Die süße Haut.
Ein Jahr später stellte ihn Jean-Luc Godard für Une femme mariée als Regieassistenten an. Auch als Schauspieler trug Jean-Pierre Léaud zum Godardschen Werk bei: Pierrot le Fou (1965), Made in USA (1966) oder Die Chinesin (1967) sind Zeugnisse hiervon. Auch mit anderen Regisseuren der Nouvelle Vague arbeitete er zusammen, so in La Maman et la Putain von Jean Eustache, der Skandalfilm des Jahres 1973.
Nach dem Tode Truffauts im Jahre 1984 bekam Jean-Pierre Léaud noch einige Nebenrollen angeboten, so in Catherine Breillats Lolita 90 oder 1990 in Aki Kaurismäkis I hired a Contract Killer und spielte Hauptrollen in vielen Filmen junger und unabhängiger Regisseuren.