PLANET DER AFFEN 2 Revolution - Kritik & Analyse

11.08.2014 - 00:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Filmanalyse Planet der Affen 2
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Filmanalyse Planet der Affen 2
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Unser Filmanalytiker nimmt sich den nächsten großen Kinofilm dieses Jahres vor, Planet der Affen Revolution und ist eher weniger zufrieden mit diesem Film. Warum? Das findet ihr im Video heraus.

Welch‘ ein Affentheater! Nachdem die postmodernen Theorien und positivistischen Wissenschaften an der Abschaffung des Menschen gearbeitet haben; nun das Silicon Valley Zukunftspläne schmiedet, in denen der Mensch nur noch als Cyborg einen Platz hat, und – als andere Seite derselben Medaille – Ökoromantiker und hippe Performance-Künstler Tieren ein Bürgerrecht erkämpfen wollen, nimmt sich Hollywood dieser Ideologie affirmativ an.

Planet der Affen – Revolution von Matt Reeves tut in etwa das hinsichtlich der Tiere, was Michael Bay in Transformers 4: Ära des Untergangs bereits für die Maschinen propagierte. Zwischen Mensch, Maschine und Tier soll kein entscheidender Unterschied mehr auszumachen sein. Das ‚böse‘ Denken in Gegensätzen muß der allesinkludierenden Hybrid-Idee weichen. Maschinen und Tiere sind dabei freilich die ‚besseren‘ Menschen. In den ersten fünf Minuten von Planet der Affen – Revolution wird ein idyllisches Bild gezeichnet von treuen starken Vätern, liebevoll nährenden Müttern, von Frieden und: Unfreiheit – denn diese Ökokommune wird von Caesar autokratisch regiert. Ein paar Menschen, unter ihnen Malcom (gespielt von Jason Clarke), wollen sich in diese Gemeinschaft integrieren und bald erkennen Affen und Menschen, daß sie doch eigentlich gleich sind. Nur die Bösen, der Affe Koba und der militärische Anführer Dreyfus (gespielt von Gary Oldman) denken noch immer in den traditionellen Paradigmen, wie schon in Transformers 4: Ära des Untergangs nur die Bösewichte noch durch ein bißchen klassische Anthropologie glänzen konnten. Doch die Ideologie unserer Zeit, der Hollywood hier ein grau-in-graues und trotz 3-D-Brille recht zweidimensionales Denkmal setzt, verlangt ihren Tribut: Jeder, der sich der posthumanistischen Idee nicht anschließen will, ob Affe oder Mensch, muß als Feind betrachtet und ausgemerzt werden.

Der Kolonialismus zeigt sich im seidenen Gewand der Inklusion: Vernichtete man früher den Anderen bzw. das Andere häufig durch Ausgrenzung, Marginalisierung oder Zwangstaufe, so zerstört man heute seine Andersheit, sein Anderssein mittels Gleichmacherei und kann zur Inklusion schreiten.

Mehr dazu im Video!

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