Roland Emmerich hat was gegen Marvel-Filme und deutsche Kritiker

21.06.2016 - 16:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Roland Emmerich mit Jeff Goldblum am Independence Day 2-Set20th Century Fox
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Die Kostüme in den Marvel-Filmen sind ihm zu albern und bei ihm sei die Heldenentwicklung ohnehin viel spannender, findet Roland Emmerich. Der Independence Day 2-Regisseur sprach zudem über sein Verhältnis zur deutschen Filmkritik.

In Roland Emmerichs Katastrophen-Blockbustern tritt stets ein Jedermannn aus einer verzweifelten Menschheit heraus, um selbige vor dem Untergang zu retten. Der einfache Navy-Pilot in Independence Day, die Familienväter, Soldaten und Wissenschaftler in 2012, Godzilla und The Day After Tomorrow. In den Filmen des Marvel Cinematic Universe steht der Held schon von vornherein fest, einfach aufgrund seiner starren Qualifikation als Held. Und das findet Roland Emmerich langweilig, wie er in einem Interview mit dem Guardian  erzählte.

Wenn man sich meine Filme ansieht, dann ist da immer ein ganz normaler Typ, der sich völlig unerwartet zum Helden aufschwingt. In den meisten Marvel-Filmen zeigen sie irgendwelche Leute, die in seltsamen Kostümen herumlaufen. [...] Ich mag Menschen in Superheldenkostümen nicht. Ich finde es albern, wenn sich jemand einen Umhang überzieht und dann losfliegt. Ich verstehe es nicht. Ich bin in Deutschland aufgewachsen, vielleicht liegt es daran.

Was genau seine Superhelden-Antipathie mit seiner Herkunft zu haben könnte, spezifiziert Roland Emmerich nicht. Aber in dem Interview führt er seine Beziehung zur Filmkritik in Deutschland aus. Mit der steht es wahrlich nicht zum Besten.

Ich behaupte immer gerne, die Kritiker haben mich aus Deutschland vertrieben. [...] Ich habe vier Filme in Deutschland gedreht und meine letzten zwei wurden verrissen. Sie waren [den Kritikern] zu amerikanisch und ich hatte sie auf Englisch gedreht. [...] So nach dem Motto: Der Typ will amerikanische Filme machen, aber er ist nicht gut genug und deshalb ist er immer noch in Deutschland.

Die Genugtuung folgte dann 1996, als Roland Emmerich seinen ersten gigantischen Erfolg mit dem sehr amerikanischen Independence Day hatte. Da hatte er das Gefühl, den deutschen Kritikern das Maul gestopft zu haben. "Ich war erfolgreich in Hollywood und als ich zurückgekommen bin, konnte die sich ihre Kritiken sonst wo hinstecken."

Am 14.07.2016 kommt Emmerich mit Independence Day 2 dann wieder zurück nach Deutschland.

Könnt ihr Roland Emmerichs Unverständnis über die Marvel-Filme nachvollziehen?

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