Vor einem Monat wurde Kollege Kängufant hinterrücks von Sherlock Holmes überrumpelt: Im frühmorgendlichen Redaktionsdämmerlicht öffnete er einen ominösen Brief aus London, fand darin den Verweis auf eine IP-Adresse und stieß nach kurzem Rätselraten auf die Lösung: Ich bin nur eine virale Marketingkampagne, ätsch!
Die PR-Strategen von Sherlock Holmes schaffen es, den neuen Film von Guy Ritchie im Gespräch zu halten. Auf einschlägigen amerikanischen Filmseiten wird berichtet, dass das Autorenduo Kieran Mulroney und Michele Mulroney von Warner beauftragt worden ist, ein Drehbuch für ein Sequel zu schreiben. Das Geschwisterpaar ist eher unerfahren in der Autorenbranche – nur das Drehbuch zu Paper Man – Zeit erwachsen zu werden hat es bisher gemeinsam verfasst.
Ein weiteres Highlight des Hypes um Sherlock Holmes ist ein anderes Gerücht: Brad Pitt soll die Rolle des Doctor Moriaty in der vermeintlichen Fortsetzung übernehmen. Obwohl Holmes’ Erzfeind bereits im ersten Teil auftritt und Brad Pitt nicht in der Besetzungsliste erscheint, wäre sein Einsatz im Sequel möglich: Doctor Moriaty soll im ersten Teil durchgehend im Schatten bleiben und somit nicht erkennbar sein.
Für eine Fortsetzung spricht, dass sich die Hollywood-Majors immer häufiger bemühen, nicht nur einzelne erfolgreiche Blockbuster zu produzieren, sondern frühzeitig langlebige Franchises zu entwickeln. Wenn der erste Teil erfolgreich ist, kann in relativ kurzer Zeit der zweite nachgeschoben werden – sofern die Planungen rechtzeitig angelaufen sind.
Am Ende bleibt nur eine Binsenweisheit: Wird Sherlock Holmes ein Flop, dann stampft Warner das Drehbuch zum vermeintlichen Nachfolger wieder ein. Letztlich entscheiden also die Zuschauer über eine Fortsetzung. Deutsche Fans des englischen Meisterdetektivs müssen sich jedoch etwas länger als die amerikanischen Zuschauer gedulden: Sherlock Holmes läuft erst am 28. Januar 2010 in den hiesigen Kinos an.