Nach dem wenig explosiven Historiendrama Anonymus widmet sich Roland Emmerich in White House Down endlich wieder der Zerstörung architektonischer Wahrzeichen. Mittendrin in dem Actionfilm finden sich Channing Tatum, Jamie Foxx und Maggie Gyllenhaal wieder, die das Weiße Haus gegen Terroristen verteidigen müssen. Emmerichs Blockbuster waren selten Kritikerlieblinge, doch wie immer sollen auch die Profis zu Wort kommen, wenn es um die Einschätzung seinen jüngsten Werkes geht.
Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu White House Down:
In der Welt zeigt sich Harald Peters von dem Spektakel begeistert: “Tatsächlich ist White House Down ein großer Spaß. Bereits in The Day After Tomorrow, Godzilla und 2012 kam Emmerichs beliebtes Stilmittel zum Einsatz, Szenen der Hochspannung und totalen Verwüstung ohne Rücksicht auf Verstand, Feingefühl und Dramaturgie gegen solche zu schneiden, in denen Menschlichkeit und Herzenswärme zum Tragen kommen.”
Markus Keuschnigg verweist auf den vorgetragenen Patriotismus Emmerichs und schreibt: “Wenn der Präsident einem Terroristen seine Turnschuhe mit dem Kommentar ‘Take your hands off my Jordans!’ in das Gesicht tritt oder mit dem Raketenwerfer in den Händen aus dem Fenster seiner Limousine hängt, dann erweist sich dieser Thriller als unterhaltungswütiges und charmant unreflektiertes Spektakel.”
Weniger angetan ist Simon Rothöhler in der TAZ: “Dass Tatum mit den peinlichen Versuchen des Drehbuchs, Bruce Willis und der ‘Stirb langsam’-Serie nachzueifern, offenbar wenig anfangen konnte, dokumentiert er mit einer konsequent charmebefreiten Darstellung. Wer nicht glaubt, dass auch Einzeiler äußerst redundante Kommunikation sein können, wird von White House Down Dialogzeile für Dialogzeile eines besseren belehrt.”
Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu White House Down:
Bei Slate schreibt Dana Stevens: “In diesem Sommer mit all seinen ernsten männlichen Blockbustern, wusste ich die jungenhafte Energie von White House Down zu schätzen, eines Films, der, trotz all seiner ausufernden Zerstörung, im Kern eine spielerische Unschuld trägt.”
Als Slapstick-Action beschreibt Glenn Kenny White House Down und beschreibt den Films als “Action-Blockbuster, der geradezu pervers stolz auf seine eigene Dummheit ist und in bestimmten Momenten ungeachtet seiner selbst eine gute Zeit bietet. Ich zumindest war sicher froh, als es vorbei war.”
Manohla Dargis von der New York Times konnte White House Down dagegen mehr abgewinnen: “White house Down, der jüngste Flächenbrand von Master-Blaster Roland Emmerich ist so verrückt und unterhaltsam wie versprochen, und ein bisschen weniger dumm als erwartet. Einmal mehr, aus Motiven, die ihm und seinem Psychiater überlassen sind, hat er Pop-Ablenkung über die Beinahe-Zerstörung der Welt kreiert.”
Das Kritiker-Fazit zu White House Down
Wie so oft bei den Filmen von Roland Emmerich wird die fehlende Intelligenz des Drehbuchs von White House Down bemängelt. Während mancher die Inszenierung der Actionszenen ankreidet, zeigen sich viele überrascht vom Unterhaltungspotenzial, insbesondere dank der Chemie zwischen Channing Tatum und Jamie Foxx in den Hauptrollen, die sich, wie auch der Film selbst, nicht zu ernst nehmen.