In Wir sind die Millers spielt Jason Sudeikis einen kleinkriminellen Drogendealer, der sich von den großen Coups fernhält. Stattdessen verkauft er seinen Stoff an Hausfrauen und Nachbarn. Als Jugendliche ihm all seinen Stoff klauen, hat er bei seinem Boss so hohe Schulden, dass ihm nur ein Ausweg bleibt. Er muss eine große Lieferung aus Mexiko über die Grenze schmuggeln. Um dieses Verbrechen unauffällig über die Bühne zu bringen, sucht er sich eine Familie als Tarnung zusammen. Die Stripperin Rose (Jennifer Aniston) soll die liebliche Mutter und Ehefrau mimen, während sein jungfräulicher Nachbar Kenny (Will Poulter) den Sohn spielt und ein Mädchen von der Straße (Emma Roberts) die pubertierende Tochter darstellt.
Friends – Star Jennifer Aniston und Saturday Night Live – Veteran Jason Sudeikis sorgten bereits in der Komödie Kill the Boss von Seth Gordon (Voll abgezockt) für einen kommerziellen Erfolg und auch die Kritiker zeigten sich nicht gänzlich abgeneigt vom Humor des Comedy-Krimis. Wir sind die Millers – Regisseur Rawson Marshall Thurber hat bereits mit Einfach zu haben und Voll auf die Nüsse Talent für Komödien bewiesen, doch kann er mit Wir sind die Millers auch die Kritiker überzeugen?
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Hier die harten Fakten zu Wir sind die Millers:
87 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,3
13 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 4,1
4 Kommentare und 9 Kritiken
0 Lieblingsfilm und 0 Hassfilm
225 haben den Film vorgemerkt und 5 sind uninteressiert
Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Wir sind die Millers:
James Berardinelli schreibt für Reelviews über den Versuch des Films mehr zu sein, als er tatsächlich ist: „Der Film weiß nicht so recht, was er sein möchte. (…) Das Problem von Wir sind die Millers könnte sein, dass der Film zu sehr versucht eine „Komödie mit Herz“ zu sein, jedoch der sentimentale Aspekt unelegant veredelt wird und künstlich, sowie geskripted anmutet.“
Momente zum Lachen sind laut Alonso Duralde von TheWrap in der Komödie aber rar gesäht: „Regisseur Rawson Marshal Thurber (…) zeigt kein Gefühl für Timing mit Szenen, welche weit über ihr Ablaufdatum hinausgehen und der Film als ganzes dauert endlos scheinende 110 Minuten. Mit einer Gesamtzahl von 15 respektablen Lachern bleibt der traurige Durchschnitt von einem Lacher alle sieben oder acht Minuten.“
Leonard Maltin von Indiewire jedoch ist zufrieden mit einem anscheinend doch ganz amüsanten Ergebnis: „Nach so vielen Enttäuschungen diesen Sommer ist es erfrischend, dass wenigstens ein großer Studiofilm sein Versprechen einhält. Wir sind die Millers ist eine unterhaltsame Komödie.“
Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Wir sind die Millers:
Louis Vazquez vom Bayrischen Fernsehen schreibt über den derben Humor der Komödie:„"Wir sind die Millers" ist also nicht unbedingt geschmackvoll, dafür aber über weite Strecken ziemlich witzig. Manchmal wird Regisseur Rawson Marshall Thurber (…) allerdings unnötig explizit und inszeniert mit einer Aufdringlichkeit, die das Drehbuch gar nicht nötig hätte.“
Auf Outnow hingegen wird dem kurzweiligen Film trotz Blödeleien höheres Potenzial zugesprochen: “Natürlich ist We’re The Millers nicht vor – wenigen – schwachen Momenten der vergeblichen Blödelei gefeit. Über den Pennäler-Humor hinaus kratzt die atemlose Komödie aber vor allem wunderbar subversiv am matten Lack des amerikanischen Spiessbürgertums. Eines darf zudem mit Sicherheit prophezeit werden: Der sich abzeichnende Erfolg der Komödie wird völlig zu Recht eine Hebelwirkung für Jason Sudeikis’ Karriere bewirken.“
Anstatt in der Stripper-Rolle aufzugehen, steht Aniston der romantische Part der Hauptrolle viel besser, meint Max Trompeter von RadioKöln: “Im Endeffekt ist das vermeintliche Highlight des Films [nämlich Anistons Striptease] auch nicht mal ein solches: Aniston bleibt auch nach ihrer Rolle der fiesen Chefin in “Kill The Boss” das “Girl-next-door”, das “Friends” aus ihr gemacht hat – die abgebrannte Stripperin kann und will man ihr nicht abnehmen. Was am Ende der Stripszene hängenbleibt, ist denn auch nicht das Bild der halbnackten Aktrice, sondern deren verliebter Blick zu ihrem Pseudo-Ehemann.“
Fazit:
In Wir sind die Millers wird auf den guten Geschmack verzichtet, so wie es von einer R-Rated Blödel-Komödie zu erwarten ist. Trifft dies den Geschmack des Zusehers, darf er sich über viele Lacher freuen, da sich der Film nicht nur über das Spießbürgertum, die Drogengesellschaft und amerikanische Grenzpolitik lustig macht, sondern auch nicht vor derben Szenen zurückschreckt. Jennifer Aniston und Jason Sudeikis werden in ihren Hauptrollen weitgehend gelobt, doch die Story ist und bleibt äußerst dünn, trotz einem Anflug von Familiensinn und Romantik. Solltet ihr mit fiesem und flachem Humor nichts anfangen können, werden sich die 110 Minuten vermutlich unendlich in die Länge ziehen.
Werdet ihr euch Wir sind die Millers im Kino ansehen?