30 Jahre Indy als Jäger des verlorenen Schatzes

12.06.2011 - 06:50 Uhr
Indy hasst Schlangen
Paramount Pictures
Indy hasst Schlangen
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Vor 30 Jahren kam ein Streifen in die amerikanischen Kinos, der zum Inbegriff des Abenteuerfilms werden sollte: Jäger des verlorenen Schatzes. Wir freuen uns von ganzem Herzen über das Jubiläum des ersten Indiana Jones-Films.

EFGC DEF GABF AABCDE EFGC DEF GABF AABCDE EFGC DEF GGED GED GED GFEDC. Nein, bei moviepilot ist nicht der Wahnsinn ausgebrochen, alles ist noch im grünen Bereich. Diese auf den ersten Blick sinnlose Buchstabenkombination hat nämlich eine Bedeutung, eine besondere Bedeutung sogar. Es sind die Noten der weltberühmten Titelmelodie von Indiana Jones. Heute vor genau 30 Jahren erlebten wir mit dem etwas andere Wissenschaftler in Jäger des verlorenen Schatzes das erste Mal ein spektakuläres Abenteuer.

Dr. Jones ist unser Mann
Er hasst Schlangen, liebt die Archäologie, seinen Hut, seine Peitsche und er ist in der ganzen Welt zuhause: Indiana Jones, von vielen einfach nur Indy genannt, ist einfach DER Abenteurer schlechthin, ein Idol, ein Held, einfach ein toller Typ. In Jäger des verlorenen Schatzes zeigte er das erste Mal, was in ihm steckt. Der fiese Franzose Belloq, der seine Sprachkenntnisse missbraucht, um die eingeborenen Indios gegen Dr. (!) Jones aufzuhetzen, die unheimlichen Nazis, die unbedingt die Bundeslade finden wollen, um den Krieg zu gewinnen, säbelschwingende Orientalen, ein rechtsradikaler Affe – Indy nimmt es mit allen auf. Und so nebenbei zeigt er auch noch, dass ein Frauenheld in ihm steckt. Naja, so ein bisschen zumindest, denn seine Verführungskünste bedeuten gleichzeitig auch immer mächtig Ärger, hier mit Marion Ravenwood (Karen Allen).

Fiese Gegner durch die Bank
Wir sagten es schon: Die Kontrahenten von Indiana Jones in Jäger des verlorenen Schatzes sind zahlreich und garstig – und vor allem auch originell. Das kleine spionierende Totenkopfäffchen fällt einem sofort ein, nicht nur, weil es den Hitlergruß beherrscht. Und selbst der tierliebste Mensch kann nicht umher, dem gemeinen Affen die Giftdattel an den Hals zu wünschen. Ein weiterer Gegener von Format ist Belloq, der Archäologe, der mit den Nazis gemeinsame Sache macht. Ihm fehlt all das, was Indiana Jones hat: Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und die Verpflichtung, für das Gute einzustehen. Belloq macht sich im Gegensatz zu Indy noch nicht einmal selber schmutzig. Der wohl gruseligste und eindrucksvollste Nazi ist Arnold Toht. Der Sturmbannführer tritt stets im schwarzen Ledermantel auf, ist böse bis auf die Knochen und hat ganz offensichtlich einen ausgeprägten Hang zum Sadismus. Nicht weniger fies sind der Besitzer des Affen, der Mann mit dem Säbel, dem Indy auf unwiderstehlich coole Weise den Garaus macht, und der muskelüberquellende, mit Schnauzbart ausgestattete Mechaniker, der einen Propeller knutscht. Wem werden bei solch einer Auswahl an Spitzenbösewichten nicht die Handflächen feucht?

Indy mit Oberlippenspoiler?
Was wäre Jäger des verlorenen Schatzes nur ohne Harrison Ford? Anders, das steht fest. Ob Nick Nolte wirklich einen charmanten Abenteurer hätte mimen können? Oder Indiana Jones mit Schenkelbürste? Hätte passieren können, wenn Tom Selleck die Rolle übernommen hätte. Auch Tim Matheson stand zur Debatte, aber der war in Filmen wie Ich glaub, mich tritt ein Pferd, 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood? und Das turbogeile Gummiboot schon ganz gut aufgehoben. Keiner weiß natürlich, ob Indiana Jones auch ohne Harrison Ford so gut funktionieren würde. Aber wen interessiert es? Warum „Was wäre wenn?“-Fragen stellen, wenn es so wie es ist, eigentlich perfekt ist? Aber nicht nur Harrison Ford gab und gibt Jäger des verlorenen Schatzes das gewisse Etwas, es ist auch die (damals noch) kreative Zusammenarbeit von George Lucas und Steven Spielberg, die einen der besten Abenteuerfilme aller Zeiten entstehen ließ. Diese Beiden haben natürlich auch die restliche Besetzung sehr gut ausgewählt. Paul Freeman als Belloq, Ronald Lacey als Arnold Toth, Denholm Elliott als Dr. Marcus Brody, der leider oft vergessene John Rhys-Davies als Sallah – alle passen einfach ideal. Und natürlich Karen Allen, die als toughe Marion Ravenwood eine mehr als gute Figur macht.

Indiana Jones: Bis heute beliebt
Wenn ein Film in den IMDb Charts der bestbewerteten 250 Filme mit einem Schnitt von 8,7 auf Platz 22 liegt, das American Film Institute die Figur des Indiana Jones auf Platz zwei der größten Filmhelden und den Film Jäger des verlorenen Schatzes auf Platz 60 der 100 besten amerikanischen Filme aller Zeiten wählt und er mit vier Oscars und einem Spezialoscar ausgezeichnet wird, dann kann er einfach nicht schlecht sein. Zwar hatten nicht alle Kritiker positive Worte für Jäger des verlorenen Schatzes übrig, aber irren ist menschlich und nach mittlerweile 30 Jahren, in denen Jäger des verlorenen Schatzes ganzen Generationen Lust auf Abenteuer bereitet hat, müssen sich wohl auch die letzten negativ eingestellten Menschen eingestehen, dass dieser Film ein Meisterwerk ist.

Wir sind allen Beteiligten auf jeden Fall dankbar, dass sie diesen Film verwirklicht haben. Denn wer möchte schon ernsthaft darauf verzichten, Indiana Jones bei seinem vor Witz, Action und Spannung strotzenden Abenteuer zuzusehen? Wir verneigen uns vor diesem Werk, schnappen uns die DVD und feiern zusammen mit Jäger des verlorenen Schatzes das 30-jährige Jubiläum.

Wie sieht eure Meinung zu Jäger des verlorenen Schatzes aus? Grandioses Abenteuerkino oder ein vergessenswerter Film?

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