Die Top 7 der Multicam-Sitcoms

01.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Unsere sieben besten Multicam-Sitcoms
NBC
Unsere sieben besten Multicam-Sitcoms
Seit einigen Wochen stellen wir euch nun schon jeden Sonntag eine Top 7 zu einem Serien-Thema vor. Heute haben wir sämtliche Multi-Camera-Sitcoms unter die Lupe genommen, um euch diese Liste zu präsentieren. Kein einfaches Unterfangen!

Als wir uns zu Beginn der Recherche zu dieser Top 7-Liste vor einem schier unendlichen Berg an Sitcoms wiederfanden, entschieden wir uns eine Unterscheidung zwischen Single Camera- und Multi Camera-Setups, die sich in vielen Charakteristika grundlegend unterscheiden, zu unternehmen. Während sich Situationskomödien, die nur mit einer Kamera geschossen werden (z.B. Community) durch einen visuell künstlerisch ausgeprägten Stil kennzeichnen und nicht selten reale Schauplätze als Drehorte verwenden, werden Multi-Camera-Sitcoms fast ausschließlich im Studio vor Publikum aufgezeichnet (z.B. King of Queens). Zudem werden diese im Nachhinein noch mit einem sogenannten Laugh-Track (dt. Lachkonserve), einer zusätzlichen Audio-Spur mit dem Gelächter der Zuschauer, versehen.

Wir haben uns heute den Multi-Camera-Shows, die in der Regel mit drei bis vier Kameras abgedreht werden, gewidmet und euch eine Top 7 dieses Genres zusammengestellt. Dabei mussten wir uns durch viele Jahre Fernsehgeschichte kämpfen, denn schon Anfang der 50er Jahre erschien mit Pinwright’s Progress die erste Sitcom beim britischen Sender BBC. In den letzten zehn Jahren wurde die Multicam-Sitcom von innovativen Singlecam-Formaten in den Schatten gestellt. Doch die klassischen Sitcoms haben uns viele Jahre zum Lachen gebracht. Hier ist unsere Top 7:

7. Alle lieben Raymond – Indifferente Skurrilität auf Rang sieben
Der Italo-Amerikaner Raymond Barone steht im Mittelpunkt dieser Familien-Sitcom, die von 1996 bis 2005 beim Sender CBS ausgestrahlt wurde. Mit seiner humoristischen Ader lebt dieser zusammen mit seinen beiden Zwillings-Söhnen und seiner Frau unter einem Dach; regelmäßig schauen auch seine Eltern und sein Bruder vorbei. Mit seiner indifferenten Art ist die Krux dieser Show die Unfähigkeit Raymonds, jegliche aufkeimenden Konflikte zu lösen. Viel lieber lässt Raymond seinen einzigartigen Humor walten und treibt seine Mitmenschen damit gerne in den Wahnsinn. Skurril, schräg und liebenswert – ein verdienter Platz sieben!

6. Frasier – Comedy mit abgespreiztem Zeigefinger
Spin-Offs funktionieren selten so gut wie Frasier. Der Radio-Psychologe, der in prost-helmut immer sein Bier trank, zog für seine eigene Serie nach Seattle und mutierte zum obsessiven Weintrinker und Intellektuellen. Zusammen mit seinem gleich gearteten Bruder Niles (David Hyde Pierce) tut Frasier Crane (Kelsey Grammer) alles dafür, auch als solcher zu erscheinen, sei es nun mit Shakespeare-Zitaten, afrikanischen Statuen im Regal oder streng geregelten Weinproben. Das ‘proletarische’ Gegengewicht bilden Vater Martin (John Mahoney) und dessen Pflegerin Daphne (Jane Leeves). Frasier lebt von der Dynamik, die zwischen diesen beiden Polen entsteht und verzückt Lachmuskeln mit den pathetischen Versuchen der Brüder, ihre längst altbackenen Vorstellungen gegen die moderne Welt durchzusetzen.

5. Friends – Freundschaft als höchstes Gut
Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, was für eine enorme Auswirkung die NBC-Sitcom Friends rund um die sechs End-Zwanziger Ross, Rachel, Chandler, Monica, Joey und Phoebe auf die Popkultur hatte. Ein Blick auf heutige Formate wie How I Met Your Mother genügt. Friends erzählt von der Zeit im Leben junger Menschen, in der alles möglich ist. Die Themen drehen sich stets um Freundschaft, Liebe, Sex und die Beziehungen untereinander und so begleitete der Zuschauer seine Lieblings-Figuren durch 10 Staffeln, in denen die kultige Clique in die skurrilsten und witzigsten Situationen gerät. Die Autoren verließen sich dabei immer auf den ausgefuchsten Wortwitz und die herausragenden Darsteller. Mit seiner Themenvielfalt ist Friends auch heute noch Kult und schafft es damit vollkommen zurecht auf Rang 5.

4. Blackadder – Es war einmal… ein Wiesel
Blackadder von Richard Curtis und Ben Elton fand zwar erst in seiner zweiten Staffel (bzw. Serie… es ist kompliziert) zu seiner wahren Größe. Doch dann war die BBC-Show nicht mehr aufzuhalten. Rowan Atkinson schlängelt sich als sarkastischer Hintermann der Mächtigen durch die Jahrhunderte und hat es stets mit Leuten zu tun, die dümmer sind als er. Blackadder ist ein Fest für Hobby-Historiker, aber auch für all jene, die die englische Sprache lieben und dem schwarzen Humor frönen. Wirklich groß aber wird die Serie, wenn sie dem Zynismus den Kampf ansagt und ihr laut pochendes, politisches Herz vor die Füße der Zuschauer wirft.

3. Taxi – Verrückt-ulkiger Lachmarathon
Selten vermochte es eine TV-Show so unverfroren albern zu sein und durch verschrobenen Dialogwitz doch intelligent zu wirken. Rückblickend überrascht das kaum, war doch unter anderem James L. Brooks die kreative Kraft hinter Taxi. Das Ensemble von Komikern, die allesamt nach dem Ende der Sitcom im Jahre 1983 weiterhin von sich hören machen sollten (u.a. Danny DeVito, Tony Danza, Judd Hirsch, Jeff Conaway und “Doc” Brown Christopher Lloyd), spielte eine Gruppe von Taxifahrern, die größtenteils ihren Job nur als Mittel zum Zweck sehen, bis ihnen in ihren Traumkarrieren Erfolg vergönnt ist. Die Serie verhalf auch dem genialen Andy Kaufman, dem Jim Carrey mit Der Mondmann später ein Denkmal setzen sollte, als ausländischen Mechaniker mit multiplen Persönlichkeiten zu einer breiteren Bekanntheit beim Publikum. Die glückliche Anhäufung an Talent und der irrsinnige Wortwitz machten Taxi zu einem viel gepriesenen Klassiker unter den Sitcoms.

2. Fawlty Towers – Der schlechteste Hotelier wo gibt
John Cleese ist ganz besonders durch Monty Python bekannt, doch seine wahre Comedy-Großtat lieferte er 1975-1979 mit der Sitcom Fawlty Towers ab. Nur zwei Staffeln und insgesamt 12 Folgen umfasst die Serie ganz BBC-typisch. In der Kürze liegt die Würze. Unglaublich präzise im Timing werden die Eskapaden rund um den Menschenfeind Basil Fawlty aufgetürmt, der leider ein Hotel und eine Ehefrau sein eigen nennt. Wie John Cleese zusammen mit seiner damaligen Frau Connie Booth aus einer einfachen Grundsituation über eine knappe halbe Stunde ein Kartenhaus der Pointen baut, das selbst dann noch in die Höhe wächst, wenn wir es gar nicht mehr erwarten, ist ein Lehrstück der Sitcom-Kultur.

1. Seinfeld – Meta-Madness mit einer ordentlichen Portion Zynismus
Die Mutter alles Sitcoms! Mit ihrer Meta-Comedy Seinfeld ist den Machern Jerry Seinfeld und Larry David ein ganz großer Wurf gelungen. Oftmals als die Serie über nichts bezeichnet, bezieht Seinfeld Humor aus den kleinsten Alltäglichkeiten. Mit seiner Ironie und Selbstbezogenheit charakterisiert es seine Entstehungszeit, die 90er Jahre, perfekt und gilt als einflussreichste Sitcom aller Zeiten. Im Mittelpunkt stehen vier Freunde, die mit ihren unterschiedlichen Neurosen und Eigenheiten jede Episode, sei das Thema noch so trivial und belanglos, zu einem Angriff auf die Lachmuskeln machen. Im Gegensatz zu üblichen Sitcoms, verzichtet Seinfeld auf jegliche Andeutung von emotionaler Wärme, wodurch ein ausgeprägter Zynismus entsteht, der scheinbar über allem schwebt. Hiermit sprechen wir eine uneingeschränkte Seh-Empfehlung aus für unseren König aller Multicam-Sitcoms.

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