Harvey Weinstein schwört gewalttätigen Filmen ab

21.01.2014 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Kill Bill: Volume 1
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Kill Bill: Volume 1
Nach Jahren im Filmgeschäft kam der Produzent Harvey Weinstein jetzt zu der Einsicht, dass es gar nicht so gut ist, Filme zu produzieren, die unnötig viel Waffennutzung beinhalten oder gewalttätig sind. Er möchte ab sofort auf solche Filme verzichten.

Er brachte in den vergangenen Jahren einige der gewalttätigsten Filme in die Kinos, doch jetzt scheint sich Super-Produzent Harvey Weinstein eines Besseren zu belehren. Wie er laut Hollywood Reporter verkündete, wird er ab sofort keine Filme mehr produzieren, die Waffennutzung glorifizieren oder unnötig brutal sind.

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Harvey Weinstein stand schon einige Male in der Kritik, mit seinen Filmen die Waffenlobby zu unterstützen und die Verwendung von Waffen als legitim und richtig darzustellen. Nun scheint er sich diese Kritik zu Herzen genommen zu haben. "Ich muss einfach nur Filme aussuchen, die nicht gewalttätig sind oder zumindest weniger gewalttätig als bisher. Ich weiß für mich persönlich, dass ich das nicht einfach so fortsetzen kann. Die Veränderung beginnt hier und sie hat auch schon begonnen.“

Andererseits gab der Produzent zu verstehen, dass er auch weiterhin an einer ganz bestimmten Art von Film arbeiten werde, auch wenn sie Gewalt enthielten. Er stützte sich dabei auf das erst vor Kurzem erschienene Navy SEALs-Drama Lone Survivor, das mit einer guten Portion Gewalt daherkommt. An dieser Art Film würde Weinstein immer noch “sofort“ mitarbeiten. Aber er werde dennoch die ”verrückten Actionfilme, die Menschen hochjagen und Leute ausnutzen“ aus seiner Arbeit aussortieren. Waffennutzung und Gewaltdarstellung in kriegerischen Auseinandersetzungen scheinen für ihn also völlig legitim zu sein.

Wir haben eher die Vermutung, dass diese Äußerung vielleicht etwas mit der Ankündigung seines Anti-Waffenlobby-Dramas The Senator’s Wife zu tun hat, in dem Meryl Streep die Hauptrolle übernehmen wird. “Ich habe immer Sympathie dafür empfunden, den Schritt zu gehen, aber andererseits war ich auch gut im Ignorieren und dachte mir, das ist der Kampf von anderen“, sagte er und fügte hinzu, ”aber jetzt ist das Thema in meinem Garten und so sehr, wie ich es auch ignorieren will, so sehr wie ich auch mit meinem regulären Leben weitermachen will, kann ich es diesmal nicht abschütteln.“ Nach seinem Anti-NRA-Film werde sich die Waffen-Organisation wünschen, nie existiert zu haben.

Mit dieser Entscheidung von Weinstein endet unter Umständen auch eine der fruchtbarsten und erfolgreichsten Zusammenarbeiten in Hollywood. Sein jetziger Schritt hält ihn womöglich davon ab, weiterhin mit Quentin Tarantino zusammenzuarbeiten, dessen Filme Reservoir Dogs, Kill Bill: Volume 1, Pulp Fiction und Django Unchained alle durch Weinstein-Firmen auf die große Leinwand gebracht wurden. Außer Tarantino macht ein blutiges Kriegsdrama. Dann wäre eine Zusammenarbeit wohl auch weiterhin möglich.

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