Kritiker lieben Clint Eastwood

22.12.2009 - 14:27 Uhr
Nelson Mandela vereinte das Land durch die Begeisterung für Rugby
Warner Bros
Nelson Mandela vereinte das Land durch die Begeisterung für Rugby
6
2
Bald startet Invictus, Clint Eastwoods neuer Streifen über Nelson Mandela, der die Begeisterung für Rugby nutzte, um die südafrikanische Nation zu vereinen. Ein heikles Unterfangen für jeden Regisseur außer Eastwood: die Kritiker zeigen sich begeistert.

Clint Eastwood hat mit Invictus diese Saison wieder einen interessanten Film in das Rennen um die Oscars entlassen. Eine Mischung aus Poilit- und Sportdrama, ist es ein Werk über eine extrem turbulente und heikle Zeit in Südafrika: kurz nach Ende der Apartheid und der Entlassung Nelson Mandelas aus dem Gefängnis. Dieser übernahm beim Eintritt in sein Amt ein politisches Erbe, wie es schlimmer kaum sein könnte. Die weiße Bevölkerung des Landes war verunsichert und ängstlich ob der Veränderungen, die schwarzen Bewohner des Landes waren wütend und sehnten sich nach jahrelangem Kampf um Gleichberechtigung schließlich nach Gerechtigkeit – und zum Teil nach Vergeltung. Mandela sah die Gefahr für Chaos und Bürgerkrieg und suchte nach einem gesellschaftlichen Mittel, um die Einwohner hinter einer Idee zu vereinen. Er fand diese Möglichkeit in der 1995 im Land stattfindenden Rugby-Weltmeisterschaft.

Clint Eastwood demonstriert die Psyche des Landes und konzentriert sich ganz auf diesen Moment in der Geschichte: Nelson Mandela (Morgan Freeman) tat sich mit dem Mannschaftskapitän Francois Pienaar (Matt Damon) zusammen und schaffte es, die Bevölkerung des ganzen Landes in Begeisterung für “ihr” Team zu vereinen – obwohl Rugby bis dahin als “Sport der Weißen” galt. Die südafrikanischen Springboks schafften es als absolute Underdogs nicht nur ins Finale, sondern gewannen die Meisterschaft sogar. Südafrika erlebte einen Freudentaumel, den Weiße und Schwarze zum ersten Mal zusammen feierten.

Ein ambitionierter Film zu einem heiklen Thema, den die Kritiker beinah einmütig als großen Erfolg loben. Claudia Puig von der Zeitung USA Today schreibt: "Regisseur Clint Eastwood fusioniert geschickt eine politische Geschichte und ein Sport-Drama und serviert auf Fakten basierende Inspiration – aber nicht so ernst, dass sich der Zuschauer von der Lektion überwältigt fühlt. Sie bemerkt, dass großartige Performances der zwei Hauptdarsteller der Schlüssel zu Invictus sind, einer Geschichte die “die Herzen rührt und den Verstand begeistert”. Roger Ebert von der Chicago Sun Times ist besonders von der darstellerischen Leistung von Morgan Freeman angetan und meint: "Freeman gibt einen großartigen Nelson Mandela […]. Er zeigt seinen Charakter als großzügig, selbstbewusst und beruhigend – alles über einem Kern aus gehärtetem Stahl. Clint Eastwood ist ein Meister-Regisseur, der all die richtigen Töne trifft und uns Mandela wirklich lieben lässt, wenn dieser die mutigen Springboks anfeuert. Michael Phillipps von der Chicago Tribune lobt Matt Damon und meint, er sei auf dem Weg, einer der besten und verlässlichsten Schauspieler seiner Generation zu werden.

Ein wenig Kritik erhält Invictus von James Berardinelli, der sich auf ReelViews daran stört, dass die politisch korrekte und aufbauende Message allzu oft wiederholt wird. Insgesamt resümiert er jedoch, der Film sei eine positive Erfahrung für den Zuschauer und vor allem funktioniere als Sportfilm genauso, wie als Untersuchung der Geburtswehen einer vereinten südafrikanischen Nation.

Schaut hier den Trailer zu Invictus an:

Wir müssen uns noch ein wenig gedulden, bis wir Invictus auf der Leinwand bewundern können. Falls ihr interessiert seid, findet euch ab 18. Februar 2010 im Kino eures Vertrauens ein. Wo der Film gezeigt wird, könnt ihr dann in unserem Kinoprogramm sehen.

Wählt euer Lieblingskino und gewinnt zwei Kinofreikarten! Moviepilot sucht die beliebtesten Kinos im Lande – die Top 200 findet ihr hier.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News