221b Baker Street. An seiner Seite: Dr. Watson. Ein kriminologisches Meisterhirn. Ein Gentleman und Geigenspieler. Sherlock Holmes.
Keine literarische Figur hat es mir wohl so angetan wie der Meisterdetektiv aus London. Er ist für mich über die Jahre zu einer Ikone und einem Mythos geworden. Die Erzählungen um ihn sind genau so zahlreich wie die bereits verfilmten Versionen. Nachdem ich die Sherlock Holmes -Version Guy Ritchie als eine Beleidigung des Stoffes von Arthur Conan Doyle ansah, hat mich die BBC Serie Sherlock überzeugt, dass eine moderne Umsetzung des Stoffes möglich ist, die sich an den Büchern und der ‘wahren’ Person des Sherlock Holmes orientiert. Benedict Cumberbatch ist für mich der Sherlock der Neuzeit! Doch lange Zeit hatte dieser Titel jemand anderes inne. Jemand, der mich zum ersten Mal Mr. Holmes vorstellte, wegen ihm wollte ich mehr über diesen besonderen Detektiv erfahren, denn er war sein großes Vorbild. Er war lange Zeit der Sherlock Holmes des 21. Jahrhunderts, zumindest für mich.
Sein Name: Shin’ichi Kudō! Meine Faszination für Sherlock Holmes kommt nicht aus dem Heimatland des berauschten Briten, sondern aus dem fernen Asien. Japan. Tokio. Wie er von so weit her zu mir gekommen ist? Ich gebe die Schuld einer intelligenten Animeserie: Detective Conan. Wie viele Morde hab ich mit Conan gelöst? Wie viel Blut gesehen? Wie oft mir die Augen zu gehalten, weil die ein oder andere Szene vielleicht doch zu viel für ein kleines Mädchen war? Trotzdem saß ich mit strahlendem Blick vor dem Fernseher, während andere Pokémon und Sailor Moon verehrten, habe ich mich von Conan Edogawa fesseln lassen – seine Beobachtungsgabe bewundert, seine Intelligenz bestaunt und ihm zugehört wie er von Sherlock Holmes schwärmte. Von dem großen Meisterdetektiv, obwohl für mich Conan selbst einer der ganz Großen war. Klingt es doof, wenn ich sage, dass Conan mir auch viel beigebracht hat? Zumindest glaube ich daran, dass er die Schuld dafür trägt, dass mich viele Krimis nur anöden, weil das Vorgehen des Mörders so eindeutig ist. Ich habe zu viele Morde mit Conan gelöst. Er ist schuld daran, dass der Mörder für mich schon zu Anfang von Filmen feststeht. Ich habe zu viele Mörder mit Conan überführt und ertappt. Er ist schuld daran, dass ich viele Twists in der Storyline schon vorher erahne. Die Serie hat mich zu oft in die Irre geführt und in die falsche Richtung denken lassen. Durch Conan sehe ich die Welt anders.
Meinem eigens gegründeten Detektiv Club wollte trotzdem keiner meiner Freunde beitreten. Die Detektiv Boys haben mit meinem Helden schließlich auch Verbrechen aufgeklärt, obwohl sie nur Kinder waren. Vielleicht haben meine Freunde aber auch einfach nicht verstanden, was für eine Faszination hinter dem kleinen Detektiv steckt. Conan entfachte als kleines Kind in mir die Liebe zu Sherlock Holmes, den Willen Morde und Verbrechen aufzuklären und den wahren Wert von Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass in meinem Regal die vielen Sherlock Holmes Bücher, Rücken an Rücken mit den Mangas von Detektiv Conan stehen.
Meisterdetektive unter sich. Meine Helden für die Ewigkeit.
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