The Shannara Chronicles - 5 Gründe, die Fantasy-Serie einzuschalten

10.05.2016 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Ivana Baquero, Austin Butler und Poppy Drayton in The Shannara ChroniclesMTV
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Nachdem The Shannara Chronicles Anfang des Jahres auf MTV Premiere feierte, kommt die Fantasy-Serie heute auch endlich bei uns ins Free-TV. RTL II zeigt die komplette 1. Staffel - und der Einstieg in die Terry Brooks-Adaption lohnt sich!

Mit der Shannara-Saga schuf Terry Brooks vor einigen Dekaden einen epischen Fantasy-Zyklus, der sich hinter J.R.R. Tolkien und Co. nicht verstecken muss. Dementsprechend verwundert es regelrecht, dass eine Adaption so lange auf sich warten ließ. Zu Beginn des Jahres war es jedoch endlich so weit und mit The Shannara Chronicles feierte auf MTV die erste Umsetzung der Buchvorlage in Form bewegter Bilder ihre Premiere. Während die 10 Episoden der 1. Staffel etwas später auch auf Amazon Prime zu sehen waren, hat es das Format bei uns nun auch ins Free-TV gebracht. RTL II nimmt sich des US-Erfolgs an und gewährt ihm sogar den besten Sendeplatz um 20:15 Uhr im dienstäglichen Abendprogramm. Warum ihr unbedingt einschalten solltet? Wir haben fünf Gründe dafür zusammengetragen.

Grund 1: Ungehemmte Fantasy

Miles Millar und Alfred Gough, die in ihrer Eigenschaft als Serienschöpfer und Drehbuchautoren in erster Linie für die kreative Ausrichtung der Umsetzung verantwortlich sind, haben schnell erkannt, dass es in puncto Fantasy und Serien eine große Lücke zu füllen gilt. Wo Game of Thrones in der Tradition großer Dramaserien steht und vorrangig auf präzise Dialoge sowie auch auf sichtbare Drachen setzt, packt The Shannara Chronicles alles aus, was unter dem Zeichen des Fantastischen steht. Besonders erwähnenswert an dieser Stelle seien die hingebungsvoll gestalteten Kreaturen, die bleibenden Eindruck hinterlassen, wenngleich gelegentlich das eingeschränkte Budget zu erkennen ist. Eine wilde Troll-Gruppe gibt es beispielsweise nur aus hektischer (sprich: versteckender) Kameraperspektive zu sehen. Der Auftritt des furchteinflößenden Reapers bleibt dafür umso länger in Erinnerung, so eindrucksvoll wird das Biest in Szene gesetzt.

Wil (Austin Butler)

Grund 2: Die Lust am Abenteuer

Schon die 1. Episode gibt gekonnt den Takt für das darauffolgende Geschehen vor - und dieser macht durchaus Lust auf ein Abenteuer im Shannara-Universum. Im Mittelpunkt der Geschichte befindet sich - wie sollte es bei einem derartigen Fantasy-Epos anders sein - eine Reise, sowohl im sprichwörtlichen als auch im metaphorischen Sinn. Das zentrale Helden-Trio, bestehend aus Amberle (Poppy Drayton), Wil (Austin Butler) und Eretria (Ivana Baquero), muss natürlich erst einmal zusammenfinden und sich daraufhin mit dem auferlegten beziehungsweise gewählten Schicksal auseinandersetzen. Weiterhin gilt es das sogenannte Blutfeuer zu finden, um den Ellcrys, jenen Baum, der das Königreich der Elfen vor bösen Dämonen beschützt, am Leben zu erhalten. Es folgt also eine gefährliche Odyssee und die Autoren haben sichtlich Spaß, das ewige Hin und Her als aufregendes Unterfangen zu gestalten.

Grund 3: Der Herr der Ringe feat. MTV

Als bekannt wurde, dass sich ausgerechnet MTV des Ausgangsmaterials aus der Feder von Terry Brooks annehmen soll, dürften einige Fans verzweifelt mit dem Kopf geschüttelt haben. Letzten Endes ist es aber gerade diese eigenwillige Mischung, die The Shannara Chronicles zu etwas Besonderem macht. Auf einmal vereint sich der im Fantasy-Genre mittlerweile allzu vertraute Kameraschwenk durch die traumhafte Landschaft mit Woodkids Run Boy Run  und es fehlt nur noch die Einblendung des Musiktitels am unteren Bildrand, um endgültig den Bogen zu MTV-Schwestern wie Teen Wolf und Scream zu schlagen. Diese Herangehensweise mag sicherlich polarisieren, verleiht The Shannara Chronicles jedoch gleichzeitig den notwendigen wie überraschenden Esprit, wenn die dramaturgischen Facetten des Abenteuers gerade ins Schwanken geraten. Und am Wichtigsten ist: Die Serie schämt sich nicht dafür und versucht, entschuldigende Ausreden zu finden. Nein, The Shannara Chronicles geht all in - und das ist bemerkenswert.

Amberle (Poppy Drayton) und Eretria (Ivana Baquero)

Grund 4: Das Spiel mit der postapokalyptischen Welt

Ein weiteres Ass im Ärmel der Fantasy-Serie ist der Schauplatz, denn entgegen aller Annahmen, die man nach Trailern und anderweitigen Promos auf den ersten Blick haben könnte, spielt sich die Geschichte von The Shannara Chronicles in einer postapokalyptischen Welt ab. Zwar beschwören die erhabenen Panoramaaufnahmen den Geist einer Fantasiewelt à la Mittelerde herauf, trotzdem finden sich immer wieder - mal mehr, mal weniger - versteckte Hinweise auf die alte Zeit wieder. Ein abgestürzter Helikopter, der sich im Lauf der Jahre den Gesetzen der Natur ergeben hat, oder ein heruntergekommenes Ortsschild, das an die Metropolen einer verlorenen Kultur erinnert: Beiläufig wie unerwartet zaubern die Autoren jene Momente aus dem Nichts und sorgen nicht nur für Gänsehaut, sondern vermitteln ebenso ein tragisches Gefühl des Zerfalls.

Grund 5: Ein düsterer Abgrund hinter dem Spektakel

Generell spielt sich im Hintergrund von The Shannara Chronicles ein düsteres Ereignis nach dem anderen ab - und damit sind nicht die Machenschaften des diabolischen Dämonenanführers Dagda Mor (Jed Brophy) gemeint. Abseits von kurzweiligen Action-Szenen und einem Haufen Exposition findet sich ein gewaltiger Abgrund, der schnell das warme Licht der unbändig strahlenden Sonne vergessen lässt. Vor allem in Eretria laufen in diesem Punkt viele Stränge zusammen, erweist sie sich alleine durch ihre Beziehung zu ihrem (Nicht-)Vater, Cephalo (James Remar), als eine der komplexeren YA-Figuren jüngerer Film-/Seriengeschichte. Wo parallel Shadowhunters auf Freeform daran verzweifelt, dem figurenbedingten Familienkonflikt Gewicht zu verleihen, gelingt es The Shannara Chronicles ausgesprochen gut, ernste Themen wie Vergewaltigung, Unterdrückung und Abhängigkeitsverhältnisse anzusprechen. Am Ende des Tages sind es immer noch Jugendliche, die in einer Welt mit überlebensgroßen Herausforderungen über sich selbst hinauswachsen müssen.

Werdet ihr einen Blick in The Shannara Chronicles wagen?

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