Horrorspezialist George A. Romero wird 70

04.02.2010 - 08:50 Uhr
George A. Romero
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George A. Romero, der “Grandfather of the Zombie”, wird heute 70. Mit seinen Zombiefilmen prägte er die Film- und Popkultur.

Bevor George A. Romero 1968 mit Die Nacht der lebenden Toten seinen ersten, selbstproduzierten Horrorfilm veröffentlichte, wurde mit dem Begriff „Zombie“ in erster Linie ein unter einem Voodoo-Zauber stehender, „versklavter“ Mensch verstanden, der noch immer Züge von menschlichen Verhaltensweisen und Emotionen trug. Die Nacht der lebenden Toten lässt sich insofern schon allein deshalb als revolutionär für das Horror-Genre bezeichnen, weil er Zombies so, wie wir sie heute kennen, neu definiert hat: Als lebende Tote, als auf unerklärliche Weise wiederauferstandene Menschen, die statt dem Verstand lediglich ihrem Instinkt und dem Trieb nach Nahrung unterworfen sind. Bis heute haben der Debüt-Film von George A. Romero und dessen Fortsetzungen großen Einfluss auf die Film- und Popkultur: Unzählige Autoren und Regisseure ließen sich davon inspirieren, was zu einigen einfallslosen Kopien, aber auch zu kreativen Fortführungen der Idee und Parodien wie dem großartigen Shaun of the Dead führte. Damit, dass er dessen Autoren Edgar Wright und Simon Pegg einen Cameo-Auftritt in Land of the Dead verschaffte, bewies George A. Romero, dass er Humor hat und sich und seine Filme nicht zu ernst nimmt.

Einer der Gründe für den Erfolg und den Einfluss seiner Filme war sicherlich, dass George A. Romero zwar stets Gewalt und Schockeffekte als Stilmittel nutzte, diese aber nie zum Selbstzweck wurden. Immer wollte er auch eine Botschaft transportieren oder zumindest eine gute Geschichte erzählen. Besonders Zombie – Dawn of the Dead von 1978 wird bis heute als eine Kritik an Konzernen und Konsum gedeutet. Land of the Dead aus dem Jahre 2005 ist eine Abrechnung mit der Bush-Ära und behandelt – wenn auch stark überzeichnet – unter anderem die immer größer werdende Lücke zwischen Arm und Reich in den USA und den Sicherheitswahn nach 9/11.

Neben den Zombiefilmen versuchte sich George A. Romero auch an der Realisierung anderer Ideen. Mal blieb er dabei beim Horrorgenre und erschuf so beispielsweise den Klassiker Crazies, zu dem für dieses Jahr ein Remake angekündigt wurde, mal versuchte er sich an gänzlich anderen Genres. So war seine zweite Regiearbeit, There’s Always Vanilla, eine romantische Komödie, die er allerdings heute selbst als seinen schlechtesten Film betrachtet.

Die Stärken von George A. Romero liegen also klar im Horrorgenre, dem er trotz einiger Ausflüge auch bis heute treu bleibt. So feierte erst Ende letzten Jahres Survival of the Dead, der mittlerweile sechste Teil der Reihe, beim Filmfestival in Venedig Premiere. Zwar werden seine neueren Werke nach Zombie 2 – Das letzte Kapitel von vielen Seiten kritisiert, sein Einfluss, der weit über die Welt des (Horror-)Films hinausgeht, bleibt aber unbestritten. Wir gratulieren dem „Grandfather of the Zombie“ zum 70. Geburtstag.

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