An den amerikanischen Kinokassen kam Der große Gatsby von Baz Luhrmann gut an. Am ersten Wochenende spielte der Film 51 Millionen Dollar ein und ergatterte so den zweiten Platz hinter dem unschlagbar erfolgreichen Iron Man 3. Für alle Fans des Literaturklassikers von F. Scott Fitzgerald und auch für die Unbelesenen stellt sich nun die Frage, ob sich der Kauf einer Kinokarte lohnt. Ist der Film so opulent, wie wir es von Baz Luhrmann erwarten und schafft der Regisseur es, den Literaturklassiker angemessen umzusetzen? Wir haben nachgeforscht, bei der moviepilot Community, den Kritikern und in der Datenbank.
Die harten Fakten nach einem Wochenende Kino zu Der Große Gatsby:
330 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittwert von 7,5
24 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittwert von 6,0
57 Kommentare und 23 Kritiken
12 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
1201 x vorgemerkt und 6 x uninteressant
Stimmen aus der Community zu Der Große Gatsby
Die Stimmen aus der Community sind größtenteils positiv. Baz Luhrmann-Fans wurden nicht enttäuscht und berichten von einer typischen Luhrmann-Herangehensweise. Tolle Musik und tolle Bilder können wir erleben, nur hier und da wird der Umgang mit der Geschichte angeprangert. Schauspielerisch hat vor allem Leonardo DiCaprio überzeugt, für dessen Performance in den Kommentaren des Öfteren ein Oscar gefordert wird. Die Meinungen zum restlichen Cast sind durchwachsen, obwohl auffällig oft Joel Edgerton positiv erwähnt wird.
kobbi88 zeigt sich begeistert: Der große Gatsby kann meine sehr hohen Erwartungen erfüllen. Und Leonardo DiCaprio ist der absolute Oberhammer in dieser Rolle.
Bandrix weiß ebenfalls Gutes zu berichten: Die New Yorker High Society tanzt Foxtrott zu Hip Hop Klängen, feiert sich ins Delirium und lässt den Schampus in Strömen fließen. In Der große Gatsby wirkt alles ein wenig größer, alles ein wenig gewagter und vor allem vergnügter.
Nemoflow war nicht überzeugt: Ein visuelles Feuerwerk…doch leider ohne wirklichen Tiefgang. Oft fehlte mir die nötige Stringenz, die anders als bei Moulin Rouge, hier wie ich finde schon angebracht war. Licht und Schatten würde ich sagen. Einige Schauspieler(innen) waren auch einfach schlichtweg fehlbesetzt. Tobey Maguire ist zwar stets sympathisch, in seinem Spiel doch oft limitiert.
Kritikermeinungen zu Der Große Gatsby
Die Kritikermeinungen sind durchwachsen, die etwas kritischeren Stimmen überwiegen jedoch. Wie schon teilweise von den moviepiloten angedeutet, bemängeln die Kritiker vor allem die Oberflächlichkeit der Charaktere und der Handlung. Der Film wird allgemein als überbordend opulent und visuell überladen angesehen, wodurch die eigentliche Handlung und die Charakterentwicklung auf der Strecke bleibt. Doch es gibt auch lobende Stimmen, die in Der Große Gatsby ein typisches Luhrmann-Werk sehen.
Todd McCarthy schreibt auf Hollywoodreporter.com: Eine großartig erarbeitete, gut besetzte Adaption eines amerikanischen Klassikers, die beim Publikum die unterschiedlichsten Reaktionen provoziert.
David Siems äußert sich auf Programmkino.de wie folgt: Es wird Zuschauer geben, die den Film vielleicht als zu artifiziell, oberflächlich oder gar effekthascherisch erleben werden. Als ein Kinowerk, der mit seinen Schauwerten protzen möchte und damit über den Dingen steht. Doch genau dieses Phänomen der amerikanischen 20er-Jahre und ihrer Upperclass in Zeiten der Prohibition beschreibt Luhrmann nun mal mit ihren eigenen Bildern.
David Kleingers vom Spiegel sagt: Der Plot ist vertraut, doch wo Fitzgeralds Roman den Raum zwischen den wenigen Handlungsmomenten für Einsichten in die Abgründe des Jazz Age nutzt, zieht Luhrmann alle Licht- und Lautstärkeregler auf und dreht an der Emotionsschraube. Nachgerade rührend gerät dabei sein Versuch, die in der Vorlage so moribunde Beziehung zwischen Gatsby und Daisy in große Breitwandromantik zu verwandeln.
Das moviepilot Fazit zu Der Große Gatsby
Fans des Regisseurs Baz Luhrmann und Liebhaber großer, prunkvoller Bilder sind in Der Große Gatsby gut aufgehoben. Wer Leonardo DiCaprio in Bestform sehen will und sich von Joel Edgerton überraschen lassen möchte, sollte in ein Kinoticket investieren, wenn auch nicht zwingend für die 3D-Vorstellung. Liebhaber des Romans und Fans der subtilen Erzählung und Charakterentwicklung sollten vielleicht etwas Vorsicht walten lassen. Der Film ist ein farbenprächtiger Trip in die 20er Jahre, Liebhaber der Musik aus dieser Zeit werden aber leider nicht auf ihre Kosten kommen.