Schocktober 2025 Film #21
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Scurry / AU / 2024

>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

SCURRY versucht, aus einem minimalistischen Survival-Horror-Szenario Spannung zu ziehen, scheitert aber größtenteils an seiner eigenen Monotonie. Die Prämisse klingt zunächst interessant: Die zwei Hauptfiguren bewegen sich durch labyrinthartige Untergründe, während über ihnen unbekannte Gefahren lauern. Leider bleibt diese Idee zu lange auf einer erzählerischen Schiene, die weder überraschend noch besonders atmosphärisch umgesetzt wird.

Die größte Schwäche des Films liegt in der extrem begrenzten Perspektive. Fast die gesamte Laufzeit verbringen die beiden Protagonisten damit, kriechend, tastend oder fluchend durch enge Tunnel zu navigieren. Jede Szene wirkt wie eine Variation der vorherigen, und die erwartete Steigerung von Spannung kommt nur sporadisch auf. Ein Blick auf die Oberfläche wird erst ganz zum Schluss gewährt. Dort spielt sich offenbar ein Chaos ähnlich wie bei CLOVERFIELD ab – man bekommt davon aus dem Untergrund aber nur sehr wenig mit.

Die Monster des Films sind eine Mischung aus Krebstieren, Spinnentieren und Insekten. Sie treten meist schemenhaft auf, vermitteln ein Gefühl von Bedrohung, werden aber selten vollständig gezeigt. So bleibt die Spannung meist abstrakt, weil man die Kreaturen kaum fassen kann.

Um die Figuren emotional greifbarer zu machen, drückt der Film stark auf die Tränendrüse: Sentimentale Dialoge und erzwungene Verletzlichkeitsmomente sollen Bindung erzeugen, wirken aber häufig manipulativ und bremsen die ohnehin schleppende Handlung zusätzlich aus. Schauspielerisch sind die Darsteller solide, doch die Charaktere bleiben austauschbar und ihre Leiden eher ermüdend als fesselnd.

Technisch ist der Film zwiegespalten: Kameraführung und Sounddesign bemühen sich um Beklemmung, verlieren aber schnell an Wirkung, weil alles zu stark auf die Enge der Tunnel konzentriert ist. Schnitt und Atmosphäre schaffen kaum echte Spannung.

SCURRY hätte deutlich mehr sein können, wenn der Film gezeigt hätte, was auf der Oberfläche passiert, statt zwei Figuren beim endlosen Untergrund-Krabbeln zuzusehen und auf emotionale Effekthascherei zu setzen. Am Ende bleibt ein Film, der seine Prämisse nur halb ausnutzt und dessen Bedrohung oft im Schatten bleibt.

Fazit: SCURRY ist ein Film mit guter Ausgangsidee, der sich aber in engen Tunneln und emotionaler Überzeichnung verliert. Trotz atmosphärischer Ansätze bleibt die Bedrohung diffus, die Figuren blass und die Spannung begrenzt.

Community-Meinung zu Scurry