Phantomschmerz: Wer hat ihn wirklich?

30.04.2009 - 12:00 Uhr
Til Schweiger und Jana Pallaske in Phantomschmerz
Warner Bros. Pictures
Til Schweiger und Jana Pallaske in Phantomschmerz
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Regiedebüt von Matthias Emcke basiert auf einer realen Person: einem Freund des Regisseurs.

Phantomschmerz ist das Regiedebüt von Matthias Emcke (zumindest in Spielfilmlänge). Der gebürtige Hesse lebt seit Jahren in Amerika, wo er vor allem als Produzent von Independent-Filmen sehr erfolgreich tätig war. Mit Phantomschmerz setzt sich Emcke mit der Persönlichkeit eines real existierenden Menschen auseinander – mit der seines kanadischen Freundes Stephen Sumner, der im Juni 2004 bei einem Verkehrsunfall in Italien sein linkes Bein verloren hat. „Als ich von Stephens Unfall hörte, spürte ich sofort, dass ich über sein Leben eines Tages einen Film machen würde“, berichtet Emcke. „Ich kenne Stephen seit 25 Jahren und entschied mich, meine Erlebnisse mit ihm in das eine Jahr der Filmhandlung zu komprimieren.“

Stephen Sumner wurde von Anfang an in das Projekt involviert. Nachdem er Emcke die Erlaubnis gegeben hatte, einen Film über ihn zu machen, las er die erste, englische Fassung des Drehbuchs – und war fortan bei der weiteren Produktion aktiv dabei und hat selbst auch einen kurzen Cameo-Auftritt in dem Film. Auch wenn die Hauptfigur auf der Person Stephen Sumner basiert, handelt es sich bei dem Film jedoch nicht um eine Dokumentation. „Essenziell wird der Film meiner Geschichte gerecht, und nur darum geht es. Matthias erlaubt sich also auch künstlerische Freiheiten“, sagt Sumner. Trotz aller Freiheiten jedoch „entspreche die Hauptfigur weitgehend Stephen“, sagt seinerseits der Regisseur.

Die Ähnlichkeit ist teilweise frappierend, wie Stephen Sumner selbst bemerkt: „Wie Marc bin ich ein Vagabund, ein Herumtreiber, auch ich sammle Bücher, ich habe eine Tochter, die mindestens so schön ist wie Luna Schweiger. Dass ich gern Geschichten erzähle, spielt im Film ebenfalls eine wesentliche Rolle. Auch die Tatsache, dass Marc rund um die Welt gereist ist, einen Artikel über Sri Lanka geschrieben hat, der nicht angenommen wurde, ist authentisch.“

Interessanterweise steht nicht nur seine Person Pate für die Hauptfigur des Films: Auch die Geschichten, die im Laufe des Films aus dem Off zu hören sind, basieren auf Texten von Sumner. Ein Film über Stephen Sumner. Über ihn, mit ihm und von ihm.

Mit Material von Warner Bros. Pictures

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