Star Wars-Regisseur J.J. Abrams: "Alles, was gut ist, hält sich nicht an die Regeln"

22.02.2018 - 11:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Star Wars 7: Das Erwachen der Macht
Disney
Star Wars 7: Das Erwachen der Macht
19
1
In einem eigens verfassten Text spricht Filmemacher J.J. Abrams, der zuletzt Star Wars 7 inszenierte, über jammernde Zuschauer und die Notwendigkeit von Risiken.

Star Trek, Star Wars, Mission: Impossible. J.J. Abrams wandelt seit Jahren in Hollywoods Blockbuster-Welt. In einem nun für Shortlist  verfassten Schriftstück schreibt der Filmemacher über die damit einhergehende Konsequenz, es nicht jedem rechtmachen zu können und die unbedingte Notwendigkeit, Risiken einzugehen. "Man kann nie jeden zufriedenstellen", leitet Abrams seinen Text ein. Zwar müsse man darauf Acht geben, was Menschen wollten, doch könne man nicht einfach nur Dinge machen, um sie zufriedenzustellen.

In Hollywood muss man in jede Idee eintauchen, wohlwissend, dass einige Leute davon ergriffen und andere Leute beleidigt sein werden. Man will so viele Menschen zufriedenestellen, wie man kann, aber der Meister, dem man dient, ist die Story selbst.

In diesem Zusammenhang bringt J.J. Abrams auch seine Filme Star Trek und Star Wars 7 ins Spiel. Die negativen Reaktionen der "passionierten Fan-Basis" auf die Filme begrüßt er ebenso wie die Kritik an ihrer Gleichförmigkeit und ihrer Distanz zu ihren Franchises: "Ich liebe sie alle und der Umstand, dass sie sich so sehr darum sorgen ist etwas, wofür ich so dankbar bin." Denn: "Die Sache ist die, dass es nicht möglich ist, Risiken einzugehen und jeden zufriedenzustellen." Hierin liege auch der Spaß begründet, den er und sein Team mit der Cloverfield-Reihe haben. Abrams zeichnet als Schöpfer maßgeblich für das Franchise verantwortlich.

J.J. Abrams mit Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy

Zwar könne es auch große Freude bringen, mit einer "wortgetreuen, traditionellen und linearen Erzählung" an Nachfolgefilme heranzugehen, so J.J. Abrams weiter. Es bestehe dann allerdings die Gefahr, den "alten Stoff" redundant und sich wiederholend umzusetzen:

Alles, was wirklich gut ist, hält sich nicht an die Regeln. Einige der großen Geschichten, die erzählt werden, vor allem im Fernsehen, sind unglaublich riskant und unüblich und wahnsinnig erfolgreich deswegen.

Selbst Disneys Marvel-Universum (MCU) gehe Risiken ein. Als Filmemacher komme es darauf an, enthusiastisch und inspiriert an die Geschichten heranzugehen. Man solle nach Ansicht J.J. Abrams' überdies fähig sein, sich selbst im Publikum wiederzufinden und mit diesem "lachen und jubeln und weinen" zu können. Wenn der "Herzschlag einer Story" für einen nicht fühlbar sei, sei es wohl am besten für jemand anderen geeignet. Zwar liege man nicht immer richtig, "aber wenn man sich aufrichtig aus sich selbst heraus begeistert fühlt, ist es ein ziemlicher geeigneter Lackmustest, dass andere Leute dasselbe empfinden könnten."

Als Regisseur wird J.J. Abrams bald mit Star Wars 9 im Kino vertreten sein. Der finale Part der aktuellen Sternensaga-Trilogie startet am 19.12.2019 in den deutschen Kinos.

Stimmt ihr Star Wars-Regisseur J.J. Abrams bei seinen Ausführungen zu?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News