Epische Sci-Fi-Fortsetzung im Kino: Planet der Affen 4 ist der beste Avatar-Ersatz, den wir dieses Jahr kriegen

11.05.2024 - 08:00 Uhr
Planet der Affen: New Kingdom
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Planet der Affen: New Kingdom
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Wenn ihr euch nach einem bildstarken Sci-Fi-Blockbuster wie Avatar: The Way of Water sehnt, dürfte euch der neue Planet der Affen-Film im Kino sehr glücklich machen.

An Science-Fiction-Blockbustern hat es uns zuletzt nicht gemangelt. Vergangenes Jahr bannte Gareth Edwards mit The Creator eine fesselnde Zukunftsvision auf die Leinwand, ehe vor wenigen Monaten Dune: Part Two in die Wüste von Arrakis entführte. Beide Filme warten mit epischen Sci-Fi-Panoramen auf. Mit den atemberaubenden Bilderwelten von Avatar: The Way of Water konnten sie aber nicht mithalten.

James Camerons Mega-Blockbuster ist einer der visuell berauschendsten Filme überhaupt und wird in puncto Immersion vermutlich erst von seinem Nachfolger, Avatar 3, übertroffen. Um die lange Wartezeit zu überbrücken, kann es nicht schaden, einen Gang ins Kino zu wagen. Denn dort läuft mit Planet der Affen: New Kingdom ein Film, der sich eindrucksvoll im Windschatten von Camerons Sci-Fi-Epos bewegt.

Planet der Affen: New Kingdom springt 300 Jahre in die Zukunft und zeigt uns einen bösen Caesar

New Kingdom legt den Grundstein für eine neue Planet der Affen-Trilogie. Seit 1968 begleitet uns die Reihe im Kino. In dem Reboot Planet der Affen: Prevolution schlüpfte Gollum-Darsteller Andy Serkis 2011 in die Rolle des Affen Caesar, dessen Geschichte in Planet der Affen: Revolution und Planet der Affen: Survival fortgesetzt wurde. Caesars Vermächtnis lebt in New Kingdom weiter – aber mit einem Twist.

Hier könnt ihr den Trailer zu Planet der Affen: New Kingdom schauen:

Planet der Affen: New Kingdom - Teaser Trailer (Deutsch) HD
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Rund 300 Jahre nach dem letzten Film verdreht der Affe Proximus Caesar (Kevin Durand) die Lehren seines Namensgebers und nutzt sie, um seine eigene Machtposition zu stärken. Das erfährt der junge Noa (Owen Teague) am eigenen Leib, als sein friedliches Dorf von Proximas' Gefolgschaft überfallen und zerstört wird. Fortan sucht Noa nach seinen verschleppten Freunden ... und trifft auf einen Menschen, Mae (Freya Allan).

Aus den endzeitlichen Welten der unmittelbaren Vorgänger ist in Planet der Affen: New Kingdom ein post-apokalyptischer Dschungel geworden. Die Überreste der Menschheit sind kaum noch zu erkennen. Hier und da ragen zerfallene Hochhäuser in den Himmel. Doch die Natur hat sich das meiste zurückgeholt. Mit schwungvollen Bewegungen klettert Noa durch einen blühenden Abenteuerspielplatz, als wäre er auf Pandora.

Unglaubliche Wasser-Effekte wie bei Avatar: Wes Ball flutet den neuen Planet der Affen-Film

Regisseur Wes Ball, der sich dank der Maze Runner-Trilogie bestens mit der Umsetzung von aufwendigen Sci-Fi-Stoffen und effektgeladenen Blockbustern auskennt, legt großen Wert auf das Erkunden der filmischen Räume. Lange Zeit beobachten wir die Affen, wie sie sich ohne Dialoge durch die Gegend bewegen. Ähnlich wie bei Avatar verschwimmen die Grenzen zwischen den echten und computergenerierten Aufnahmen.

Planet der Affen: New Kingdom

Planet der Affen: New Kingdom gehört zu den Science-Fiction-Filmen, in den man richtig eintauchen kann. Genauso wie die Figuren nimmt er uns mit auf eine Reise, die mit faszinierenden Schauplätzen ins Staunen versetzt. Danach verlieren wir uns im Herz der Finsternis, wo ein erbarmungsloser Überlebenskampf in einer riesigen Schiffsruine stattfindet, die einem rostigen Überbleibsel vom Waterworld-Set gleicht.

Spätestens an diesem Punkt wird das Element des Wassers immer wichtiger. Hier hat sich Planet der Affen: New Kingdom einige Tricks von Avatar: The Way of Water abgeschaut. Ball tobt sich bei seiner Inszenierung nicht nur im Grünen aus, sondern flutet im epischen Finale den gesamten Film – mit der spürbaren Wucht einer entfesselten Strömung, die ihre Herkunft aus dem Computer kaum noch erahnen lässt.

Trotz massiger Effekte: New Kingdom hat die wichtigste Lektion der Planet der Affen-Filme nicht vergessen

Dass die Planet der Affen-Filme unglaublich gut darin sind, Schauspielenden in grauen Anzügen in lebensechte Affen zu verwandeln, dürfte seit der Caesar-Trilogie ausreichend belegt sein. Ball legt jedoch beim Zusammenspiel mit der Umgebung eine Schippe drauf. Egal ob Wasser, Schlamm oder Dreck: Ständig fliegt etwas durch die Gegend und bleibt an der ausgefeilten Texturen der Digitaleffekte kleben.

Planet der Affen: New Kingdom

Vielseitige Action, die die technischen Möglichkeiten auskostet: Mal befinden wir uns in schwindelerregenden Höhen, als würden wir in einem Videospiel über Abgründe hechten. Mal bewegen wir uns durch das Labyrinth einer alten Bunkeranlage, während die Kamera in einer Einstellung den flinken Bewegungen der Affen folgt, die sich mühelos von einer Ebene zur nächsten hangeln – ein einziger Rausch.

So beeindruckend das alles ist: Ganz auf dem Level von Avatar: The Way of Water kommt der neue Planet der Affen-Film nicht an. James Cameron arbeitet mit anderer Wucht und Überzeugungskraft in seinen Bildern. Da hat Ball schlicht noch nicht genug Erfahrung gesammelt. Dennoch strotzt aus jeder Faser seines Films der Ehrgeiz, die ihm zur Verfügung stehenden technischen Mittel einzusetzen und auszutesten.

New Kingdom punktet als flüssig in Szene gesetztes Sci-Fi-Abenteuer. Das größte Kunststück ist aber nicht der grenzenlose Bombast digital erweiterter Bilderwelten. Wie bei Avatar und den vorherigen Affen-Filmen entpuppt sich der Moment als der stärkste, in dem die Emotionen trotz und dank (!) unzähliger Effekte greifbar werden und ein kurzes Zögern Noas Zweifel vermittelt, ob er der fremden Mae wirklich trauen kann.

Planet der Affen: New Kingdom läuft seit dem 8. Mai 2024 in den deutschen Kinos.

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