The Normal Heart hat seine Aussichten, von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, stark verbessert. Ein Blick hinter die Kulissen der Produktionsfirma Plan B verrät, dass Beziehungen eben doch alles sind, denn Brad Pitt hält die Hauptanteile an dem kleinen Studio. Somit können wir, wie der Hollywood Reporter berichtet, nun Julia Roberts, Alec Baldwin, Jim Parsons (Sheldon aus The Big Bang Theory) und Matt Bomer (bekannt aus der Serie White Collar) der Besetzungsliste hinzufügen, auf der sich zuvor bereits Mark Ruffalo eingetragen hatte.
The Normal Heart basiert auf einem Off-Broadway-Theaterstück, das 1985 uraufgeführt wurde. Durch die Wiederaufführungen letztes Jahr, die mehrere Tony-Awards – die Oscars der Theaterwelt – einheimsen konnte, hat sich das Stück wieder in Erinnerung gerufen. Das Thema ist die frühe Phase der AIDS-Krise in New York zu Beginn der 80er Jahre. Das Drama ist autobiographisch geprägt und berichtet von den Anstrengungen, die der Autor Larry Kramer unternahm, “gay cancer”, unter welchem Namen AIDS damals bekannt war, als Krankheit anerkennen zu lassen.
Diese schwere Kost wird nicht einfach fürs Mainstream-Kino umzusetzen sein, insbesondere wenn die Grundidee der Story intakt bleiben soll. So besteht The Normal Heart größtenteils aus lauten, wütenden Monologen. Außerdem spielte die grandiose Ellen Barkin in der Wiederaufführung des Bühnenstücks eine an den Rollstuhl gefesselte Ärztin, die sich als eine der ersten ihrer Profession dem HI-Virus widmete. In diese Figur wird nun Julia Roberts schlüpfen, wobei es fraglich ist, ob sie bewegungslos allein durch ihre Präsenz eine Wirkung wie Ellen Barkin, die durch diese Rolle einen Tony gewinnen konnte, erzielen kann. Ebenso ist die Wahl des Regisseurs riskant. Ryan Murphy hat sich bislang eher durch Fernsehshows wie Glee oder Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis hervorgetan. Seine Filmvita besteht bislang nur aus Eat, Pray, Love und Krass.
Was wird aus The Normal Heart? Wird er Oscar-verdächtig oder eine Katastrophe?