Heute im TV: Henry Cavill zeigt, wie großartig er als James Bond wäre – leider völlig umsonst

04.08.2021 - 14:40 Uhr
Henry Cavill in Codename U.N.C.L.E.Warner Bros.
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The Witcher- und Superman-Star Henry Cavill würde liebend gerne James Bond spielen und zeigt das auch heute im TV. Leider wird er wohl niemals Daniel Craigs Nachfolge als 007 antreten.

The Witcher-Star Henry Cavill ist riesengroßer James Bond-Fan und setzt alles daran, die 007-Rolle eines Tages zu ergattern. Schon zum Ende von Pierce Brosnans Agenten-Amtszeit bewarb er sich als James Bond - und wurde aus traurigen Gründen abgelehnt. Das hat seinen Ehrgeiz aber nicht geschmälert: Über zehn Jahre später brachte er mit Codename U.N.C.L.E. quasi die Visitenkarte für seine Geheimdienst-Qualitäten in die Kinos. Der Spionage-Kracher läuft heute im TV.

Henry Cavill als James Bond-Verschnitt in Codename: U.N.C.L.E.

Die Story des Films wirkt auch ein wenig, als sei sie einem von Ian Flemings Bond-Romanen entsprungen: Der Kalte Krieg der frühen Sechziger Jahre wird plötzlich ziemlich hitzig, als sowohl CIA-Agent Napoleon Solo (Cavill) als auch KGB-Pendant Illya Kuryakin (Armie Hammer) von einer atomaren Ausnahmesituation erfahren: Eine Organisation aus Ex-Nazis ist mithilfe des Wissenschaftlers Udo Teller (Christian Berkel) kurz davor, einen nuklearen Sprengkopf fertig zu stellen.

Um die Ruhestandsfaschisten aufzuhalten und Teller zu befreien, reichen sich die beiden Top-Spione widerwillig durch den Eisernen Vorhang die Hand und reisen gemeinsam mit Tellers Tochter Gaby (Alicia Vikander) nach Italien, um dem Spuk ein Ende zu machen.

Codename U.N.C.L.E. ist Henry Cavills James Bond-Bewerbung

Sehr britisch: Henry Cavill in Codename U.N.C.L.E.

Codename U.N.C.L.E. ist spannend, witzig und steht durchaus auf eigenen Füßen. Nichtsdestotrotz wirkt es wegen der offensichtlichen Parallelen und Cavills allgemein bekannter Bond-Begeisterung gelegentlich so, als hätte sich der Superman-Darsteller hier eine Bond-Bewerbung zusammengeschustert.

Die Agenten-Action sprüht schließlich nur so vom Charme der britischen Swinging Sixties, von maßgeschneiderten Anzügen, atomaren Hetzjagden um die Welt und Mütterchen Russlands langem, eisigem Arm.

Cavill selbst präsentiert sich als gut gerührter Martini-Cocktail aus Manieren und Schlagkraft, die sonst höchstens das Original erreicht. Mit Gangster-König Guy Ritchie (Snatch) als Regisseur und Hugh Grant als Co-Star ist das Resultat außerdem so very british, dass man glatt vergessen könnte, dass der Film aus den USA stammt.

Cavills Gegenspieler: Armie Hammer

Schade ist dabei nur, dass Cavill die 007-Visitenkarte wohl umsonst aus dem Ärmel gezaubert hat. Denn nach Meinung von Expert:innen wird er die Rolle des britischen MI6-Agenten niemals übernehmen.

Henry Cavill wird niemals zu James Bond werden

Aufgegeben hat er sein großes Vorhaben zwar immer noch nicht: Um den ursprünglichen Kinostart von Keine Zeit zu sterben herum brachte sich Henry Cavill erneut als James Bond ins Gespräch.

Wenn Barbara [Bond-Produzentin Barbara Broccoli] und Mike [Co-Produzent Michael G. Wilson] daran interessiert wären, würde ich die Gelegenheit absolut nutzen. Zu diesem Zeitpunkt ist alles offen. Mal sehen, was passiert. Aber ja, ich würde gerne Bond spielen, es wäre sehr, sehr aufregend.

Theoretisch stehen dafür auch noch alle Türen offen. Von den Bond-Gurus Broccoli und Wilson gab es zu Cavill kein klares Nein, und die Suche nach einem Daniel Craig-Nachfolger ist offenbar noch immer nicht abgeschlossen. Bond-Spezialist:innen halten ihn als Bewerber allerdings für untauglich – und ihrer Argumente sind ziemlich stichfest.

Wer wird Daniel Craigs Nachfolge antreten?

So spricht sich etwa Dr. Ian Kinane, der sich als Herausgeber des International Journal of James Bond Studies mit allen Aspekten des Bond-Franchises akademisch auseinandersetzt, gegen Cavills Chancen aus (via Express U.K. ).

Das Argument gegen Henry Cavill als Bond ist paradox

Zwar ist dessen Erfahrung mit Bond-Bewerbungen für Kinane ein Pluspunkt, immerhin hätten sich auch die Bond-Darsteller Timothy Dalton und Pierce Brosnan bereits Jahre vor Amtsantritt auf den Job beworben und seien schließlich genommen worden. Paradoxerweise mache diesen Vorteil aber Cavills Erfolg zunichte: Er sei als Schauspieler schlicht schon "zu groß".

Ist Henry Cavill als Superman schon zu bekannt?

Und tatsächlich: Als Bond-Darsteller werden seit jeher eher Schauspieler ausgewählt, die durch andere Rollen zumindest international noch nicht zu bekannt geworden sind. Auch Sean Connery hatte vor seiner Bond-Zeit kaum Kino-Hauptrollen. Brosnan und Roger Moore etwa hatten sich vor allem durch Serienarbeit hervorgetan.

Das Problem bei zu großer Kino-Popularität eines Bewerbers liegt darin, dass Zuschauer ihn zuallererst mit anderen Rollen assoziieren würden, was eine Verbindung des Gesichts mit der extrem ikonischen Bond-Rolle erschwert.

Bond ist nicht einfach nur eine Filmreihe, sondern ein gewaltiges Unternehmen. James Bond darf daher auch nicht eine unter vielen Rollen eines Schauspielers sein: Er muss für einen gewissen Zeitraum das Aushängeschild eines millionenschweren Konzerns werden, ähnlich wie das Kind von der Brandt-Zwieback-Packung. Eine vorherige Assoziation mit Essiggurken hätte dem Feingebäck-Umsatz geschadet. Und ein Darsteller kann nicht als Bond und Superman gleichzeitig wahrgenommen werden.

Wann läuft Codename U.N.C.L.E. mit Henry Cavill im TV?

Henry Cavill sorgt schon in Mission: Impossible für Agenten-Action

Fans sollten sich aber nicht grämen: Wer Henry Cavill gerne als Top-Agenten bestaunen möchte, sollte sich Mission: Impossible 6 - Fallout zu Gemüte führen - oder eben Codename U.N.C.L.E., der heute Abend um 20.15 Uhr auf Kabel 1 läuft.

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Wie würde euch Henry Cavill als James Bond gefallen?

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