Snowden - Das sagen die moviepiloten zu Oliver Stones Thriller

26.09.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Bild zu Snowden - Das sagen die moviepiloten zu Oliver Stones ThrillerUniversum Film/Walt Disney
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Zum Kinostart des Whistleblower-Films Snowden haben wir uns die Meinungen der Kritiker angesehen und einmal mehr zeigte sich: Oliver Stone spaltet. Was aber sagt ihr zum neuen Werk des Provokateurs mit Joseph Gordon-Levitt?

Am vergangenen Donnerstag startete mit Snowden der neuste Film von Oliver Stone (JFK, Savages) in den deutschen Kinos. Der biografisch gefärbte Politthriller um den titelgebenden Whistleblower Edward Snowden gab der englisch- wie deutschsprachigen Kritik einmal mehr Anlass, seinen Regisseur Stone kontrovers zu besprechen.

Sahen die einen die Rückkehr zu alter Größe, warfen andere dem Filmemacher einen Hang zur Heroisierung vor. Lediglich Joseph Gordon-Levitt (The Walk) wurde einhellig in seiner authentischen Darstellung des einstigen CIA-Mitarbeiters gelobt.

Seit dem Kinostart von Snowden habt auch ihr euch zu Wort gemeldet. Wir haben einige Stimmen zusammengefasst und geben euch hiermit einen Überblick über eure Meinungen, die der moviepiloten.

Zunächst die harten Fakten zu Snowden:

  • 144 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,8
  • 27 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,8
  • 19 Kritiken und 21 Kommentare
  • 0 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
  • 626 Vormerkungen, 9 sind nicht interessiert

Das hat euch an Snowden gefallen:

Moviepilot Sozzle (7,0) schätzt, dass Oliver Stone auch einer Person, die sich nicht eingehend mit der Person Edward Snowden beschäftigt hat, nahebringen kann, was diesen Menschen ausmacht. Dabei kommt dem Film vor allem die visuelle Umsetzung zugute:

[…] ich kann sagen, dass er […] die richtigen Stellen innerhalb der Narrative gewählt hat, um größere Zusammenhänge bspw. mit beeindruckenden Animationen, Visionen, etc. darzustellen. Wo führt es hin, wenn man seine Freiheit mit Überwachung zu verteidigen versucht? Führt es de facto zu einer größeren Sicherheit? Der Film hält hierbei die Waage zwischen spannender Erzählung und theoretischer Erklärung.

Für based_god (8,0) ist es Oliver Stones Art, eine politische Meinung filmisch beeindruckend in Szene zu setzen, die den Film so stark macht:

Auf der anderen Seite ist es jedoch beeindruckend zu sehen, wie grossartig es Oliver Stone versteht seine politische Meinung darzustellen. Auch die Hingabe mit der der Altmeister aber sein Projekt realisierte, selbst wenn er nach eigener Aussage selbst bereits nicht mehr so richtig an die Wirkung seiner Filme zu glauben scheint, ist beachtenswert. Und hoffentlich kann er mit diesem guten Film, mit einem guten Gordon-Levitt und einem geschickten Händchen für die Thematik, einige Menschen davon überzeugen, dass über Snowden und seine Taten gesprochen werden muss.

Alphaleader93 (7,5) ist vom Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt besonders angetan, auch wenn der Rest des Films nicht ganz sein Potenzial erfüllt:

Ein Punkt dafür wäre die herausragende Darstellung des Edward Snowden von Joseph Gorden Levitt, der hier jedem anderen den Rang abläuft und erneut unter Beweis stellt, wie unglaublich vielseitig er sein kann. Man erkennt ihn in der Rolle kaum wieder.

Das hat euch an Snowden gestört:

Krzng (2,0) stört besonders, dass der Schwerpunkt des Films seiner Meinung nach falsch gesetzt war. Statt des eigentlichen Tathergangs ist der Film zu sehr auf die Beziehung Snowdens fokussiert und verliert darüber den Großteil der Spannung:

Der Film verliert sich in der Beziehung von Ed und so wird wirkt es schnell so als ob nicht die Überwachung sämtlicher Länder eine Rolle spielt, sondern dreht sich nur um das Liebesleben des angehenden CIA Agenten. Somit kommt es oft zu Situationen die tatsächlich interessant sind oder es sein könnten und danach eine doppelt so lange Szene mit seiner Freundin, die sich zieht wie Kaugummi, wo wir beim nächsten großen Problem angekommen wären. 135 Minuten sind, für den Film an sich, viel zu lang angesetzt und ist davon die meiste Zeit mit Liebe und Eifersucht beschäftigt anstatt mit dem größten Spionageskandal der modernen Welt.

Auch Moe Szyslak (6,0) sah die größte Schwäche des Films in der breitgetretenen Beziehung zwischen Snowden und seiner Freundin:

Gerade die Beziehung zu seiner Freundin war so dermaßen ausschweifend und langgezogen, dass es mich nicht nur ständig aus der wesentlich interessanteren und spannenderen Handlung rund um seine Tätigkeit bei der CIA/NSA rausgerissen hat sondern dass es mir nach einiger Zeit auch einfach nur noch auf die Nerven ging. So gut Shailene Woodley auch gespielt hat und so sehr ich verstehe, dass sie und seine Beziehung zu ihr ein entscheidender Faktor für seine Entscheidung war, hätte man das nicht so auf epischer Breite erzählen müssen.

Für NYRipper87 (6,5) verlief der Spannungsbogen nicht so, dass er einen wirklich gefesselt hätte. Besonders eigentlich spannungsreiche Momente wurden seiner Meinung nach übergangen:

Leider leidet der Film durchweg an großer Spannungsarmut. In einigen Szenen (welche wahrscheinlich fikitional sind) wird zwar versucht etwas Dramaturgie bzw. Spannung zu erzeugen. Was aber nur bedingt gelingt. Die letzten ca. 20 Minuten waren zwar gut inszeniert(vor allem in Bezug auf Schnitt) aber das ganze wurde einfach zu schnell abgehandelt. In die Flucht aus dem Hotel hätte man vlt. etwas mehr Zeit investieren sollen.

Fazit:

Snowden kann eurer Meinung nach visuell überzeugen und wird der Person Edward Snowden weitestgehend gerecht. Doch er baut nicht genug Spannung auf, um den Zuschauer über die (eurer Meinung nach zu langen) 135 Minuten zu tragen. Für euch ist der Film durchaus relevant, aber kein Meisterwerk, das man unbedingt gesehen haben muss.

Schaut ihr euch Snowden noch an?

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