Addo's Filmkritik #968

In den letzten Jahren ist es um Kult-Regisseur Shane Black („Kiss Kiss Bang Bang“, „The Nice Guys“) recht still geworden. Sein Ausflug mit „The Predator“ zurück zu seinen filmischen Wurzeln entpuppte sich als herbe Enttäuschung. Jetzt kehrt er mit dem Amazon-Comeback-Projekt „Play Dirty“ zurück, das auf den „Parker“-Romanen von Autor Richard Stark basiert – Stoff, der bereits ein halbes Dutzend Mal, mal schlecht, mal recht verfilmt wurde („Point Blank“, „Payback“, „Parker“).

...Eine Buddy-Action-Komödie mit ernstem Rache-Ton und hohem Bodycount trifft auf grobschlächtigen Heist-Movie...

In der Hauptrolle: Mark Wahlberg, der damit in die Fußstapfen von Darstellern wie Lee Marvin, Robert Duvall, Jason Statham oder Mel Gibson tritt.
Und hier zeigt sich gleich das erste Problem: Wahlberg spielt Wahlberg.
Der Action-Star kann der Rolle absolut keine Akzente verleihen, er wird durchweg von seinen Co-Stars (Lakeith Stanfield, Rosa Salazar) an die Wand gespielt. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass er bis jetzt die schwächste Verkörperung der Romanfigur abliefert.

Der Plot, der auf über zwei Stunden Laufzeit gestreckt wirkt, wechselt von Buddy-Komödie zu Revenge-Thriller, kippt abrupt zur Team-Up-Schatzsuche und mündet schließlich in einen Heist-Actioner mit CGI-Overkill. Die Verbindung der einzelnen Genres gerät dabei hölzern, ja, das wirkt mitunter geradezu hilflos inszeniert.
Shane Blacks inszenatorische Qualität blitzt anfangs regelmäßig auf, verliert im weiteren Verlauf jedoch komplett ihren Fokus. Es wirkte auf mich, als sei dies eine Studio-Auftragsarbeit, die Black annahm um sich wieder aufzurappeln.

Der Versuch scheitert leider….Die Trostlosigkeit in Person: Mark Wahlberg, der fehlende Rhythmus und die verwaschene Handschrift von Shane Black machen die potenziell spaßige Achterbahnfahrt zu energielosem Amazon-Content!

Community-Meinung zu Play Dirty - Selbst Räuber werden beraubt