Als ich mir die Tage den neuen Film aus dem Transformers-Franchise ansehen wollte, ging ich ohne jegliche Erwartungen an den Film heran. Die ersten drei Teile fand ich persönlich noch unterhaltsam, wenn auch fehlerbehaftet (was für fast alle Blockbuster-Actionfilme gilt). Vor allem als ich sah, dass John Cena eine größere Nebenrolle in diesem Film innehatte, steigerte dies nicht meine Vorfreude und Erwartungshaltung. Doch ich musste mich eines Besseren belehren lassen.
Spoilerfrei:
Die Film- und Serienlandschaft Hollywoods versucht, seit einigen Jahren immer wieder ein Retro-Feeling zu erzeugen. Bei einigen kommt dies jedoch kaum bis gar nicht rüber (bspw. Captain Marvel). Bei Bumblebee jedoch, wird meiner Meinung nach eine tolle Atmosphäre mit 80s-Feeling erzeugt. Die gewünschte Nostalgie, konnte dieser Ableger des Transformers Franchise bei mir erzeugen und den ganzen Film über aufrechterhalten. Dadurch wird der Film bereits, ohne Beachtung der eigentlichen Handlung und möglicher Plotfehler, aufgewertet. Ein weiterer Punkt, den der Film gut umsetzt, ist die, für einen Transformers Film ungewöhnliche Ruhe, mit der die Geschichte des Films erzählt wird. Action steht bis zum finalen Akt eher im Hintergrund und der Fokus richtet sich auf die Beziehung zwischen Bumblebee und der Hauptdarstellerin. Diese Beziehung bzw. entstehende Chemie ist ein weiteres Pro des Films, der mich positiv abgeholt hat. Auch von John Cena hatte ich weniger erwartet und er war gaaaaar nicht soooo kacke, nein es ist sogar der erste Film von dem ich behaupten kann, John Cena passt zur Rolle und in den Film hinein. Keine Frage, es gibt Schauspieler, die diese Rolle durchaus besser verkörpert hätten, aber diese sind wahrscheinlich auch deutlich teurer und ein herausragender Nebendarsteller hatte dieser Film nicht nötig.
Meine Bewertung zu diesem Film: 7 von 10 Sterne.
Warum, das kommt im folgenden Abschnitt, Achtung es folgen Spoiler zum Film!
Warum gebe ich dem Film 7 Sterne? Der für mich wichtigste Faktor für diese Bewertung war die Hauptdarstellerin Hailee Steinfeld (andere kennen sie vielleicht aus Pitch Perfect 2). Ihr Spiel und die hauptsächlich dadurch entstehende Chemie zwischen ihr und einem CGI-Transformer ist bemerkenswert. Als Beispiele führe ich hier gerne der erste emotionale Kontakt zwischen beiden in der Garage von Charlie oder die Szene am Strand an. Auch die Szene, in der Bumblebee das neue Radio eingebaut und später die alte Schallplatte des verstorbenen Vaters abgespielt wird, ist für mich eine der Szenen des Films. Dies, in Paarung mit dem 80s-Retro-Feeling haben für mich eine Atmosphäre erzeugt, die mich den Film haben genießen lassen. Auch konnte ich deshalb gewisse Fehler des Films eher ertragen bzw. darüber hinwegsehen.
Ein weiterer Pluspunkt, man mag es kaum glauben, ist John Cena. Ich hätte nicht gedacht das ich dies mal sage, aber ja, John Cena scheint sich schauspielerisch weiterentwickelt zu haben und könnte vielleicht tatsächlich mal eine ernsthaftere Rolle in Hollywood spielen. Keine Frage er ist noch meilenweit von einem herausragenden Schauspieler entfernt, doch wenn er weiter an sich arbeitet, könnte er durchaus häufiger in ernst zu nehmenden Filmen besetzt werden. Allerdings muss man hierzu auch sagen, dass er den Stereotypen eines US-Soldaten mit eingeschränkter Befehlsgewalt verkörpert hat und tief ergreifende Szenen eher nicht dabei waren. Einen solchen Charakter darzustellen, dürfte daher für einen Wrestler, mit einer gewissen Ausstrahlung, nicht alt zu schwer gewesen sein. John Cenas Charakter bringt mich dann auch zu den negativen Dingen des Films. Warum wird hier nicht ein viel mehr reflektierender Charakter verwendet. Der erste Kontakt zwischen dem Charakter von Cena und Bumblebee kommt relativ früh im Film. Bereits hier attackiert Bumblebee die Soldaten nicht und sagt auch noch direkt zu Cena, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Möglicherweise habe ich dies nicht mitbekommen, aber an diese Szene scheint sich Cena nicht einen Moment lang zu erinnern. Hier hätte ich einen vielschichtigeren Charakter, mit mehr Selbstreflexion besser gefunden.
Ein weiterer Negativpunkt ist meiner Meinung nach der Anfang des Films, mit den gezeigten Kämpfen auf Cybertron. Diese Szenen sehen so unwirklich aus, wie sie nur sein können. Es sieht eher nach einem Playstation-Videospiel aus, als nach einem Film aus Hollywood mit hohem Budget. Mich haben die Cybertron-Szenen jedenfalls nicht abgeholt.
Alles in allem bleibt es jedoch ein durchaus gelungener Film, den man sich vor allem aufgrund der Atmosphäre und der Chemie zwischen Hailee Steinfeld und Bumblebee ansehen kann. Wer jedoch die klassische Transformers-Action haben möchte, der wird hier eher enttäuscht. Diese wird im Vergleich zu den anderen Filmen deutlich zurückgefahren.
Für mich bleibt es mit 7 von 10 Sternen eine positive Wiederbelebung des Transformers-Franchise, auf der man aufbauen kann.
Was haltet ihr von dem Film, Hailee Steinfeld und John Cena? Hinterlasst gerne einen Kommentar, aber bleibt dabei bitte sachlich, respektvoll und werdet nicht beleidigend.
Gruß,
PinnerCinema