Ich kann mich gut daran erinnern, was ich dachte, als mich ein Freund das erste Mal auf SpongeBob Schwammkopf aufmerksam gemacht hatte: Das ist der größte Schwachsinn, den ich jemals gesehen habe. Die Aussage steht, doch im Gegensatz zu früher hat sie nun eine positive Bedeutung. Die Geschichte um den hyperaktiven Schwamm ist eben etwas gewöhnungsbedürftig. Produziert wird die amerikanische Kinderserie mittlerweile seit 1999 von Nickelodeon, zur Zeit laufen die Arbeiten an der neunten Staffel. Schöpfer der Serie ist Stephen Hillenburg, der – wen wundert es? – jahrelang als Meeresbiologe gearbeitet hat. Der Erfolg der Serie kam mehr als überraschend und leicht verspätet. Erst Anfang der 2000er entwickelte sich die riesige Fanbasis. Nickelodeon ließ verkünden, dass SpongeBob Schwammkopf die erste Low-Budget-Produktion des Senders war, die einen enormen Publikumserfolg zu verzeichnen hat. Heute müssen SpongeBob und die anderen Meeresfrüchte wohl als Teil der Popkultur bezeichnet werden.
Die Serie Spongebob Schwammkopf – Kurz und knapp
SpongeBob ist ein äußerst freundlicher und massiv hyperaktiver Schwamm. Er lebt in einer Ananas auf dem Meeresgrund in der von allerlei Seegetier bewohnten Stadt Bikini Bottom. Seine engsten Freunde sind seine beiden Nachbarn, der dämliche Seestern Patrick und Thaddäus, der stets mies gelaunte Tintenfisch. Hinzu kommt noch Sandy, ein sportliches texanisches Eichhörnchen im Taucheranzug und Spongebobs Hausschnecke Gary. Mit seinem Chef, der geizigen Krabbe Mr. Crabs, in dessen Fast Food-Restaurant Krosse Krabbe er als Burgerbrater arbeitet, pflegt er eine Art Vater-Sohn-Beziehung. Seine Freizeit verbringt er mit Quallenfischen, Karate, dem mindestens tausendsten Versuch seinen Bootsführerschein zu machen oder dem Anhimmeln seiner großen Vorbilder – den ziemlich in die Jahre gekommenen Superhelden Meerjungfraumann und Blaubarschbube. In seiner kindlichen Naivität gerät er in allerlei Abenteuer, die er meist mit verschlimmbessernder Hilfe seiner Freunde und mehr Glück als Verstand besteht.
Die Kandidaten im Überblick
SpongeBob: Gegen den Schwamm mit schicker Krawatte und Quadrathosen sind selbst die schlimmsten ADHS-Kinder Couchpotatoes. Mit an Hysterie grenzender Hyperaktivität und der Begeisterungsfähigkeit eines kleinen Mädchens in der Barbiepuppen-Abteilung lächelt er sich durch den Alltag. Mit der Frage, ob Spongebob homo- oder heterosexuell ist, haben sich nicht nur evangelikale Gruppen, sondern auch Universitätsprofessoren beschäftigt – völlig egal, Spongebob ist eine Nervensäge zum Liebhaben.
Patrick: Der beste Freund SpongeBobs ist ein Seestern in Badeshorts, dessen Dämlichkeit beinahe grenzdebile Ausmaße annimmt. Patrick wohnt in einem Stein und vertreibt sich die Zeit mit rumliegen oder fernsehen. Er hat ein gutes Herz und steht SpongeBob in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zu Seite – dumm nur, dass seine Ratschläge an Blödheit nicht zu überbieten sind und seine Taten für Gewöhnlich direkt in die Katastrophe führen.
Thaddäus: Thaddäus ist SpongeBobs Nachbar und ist stets schlecht gelaunt. Der Tintenfisch hält sich für ein verkanntes Genie – hochgebildet und künstlerisch begabt. Er hat unter Spongebobs und Patricks jauchziger Fröhlichkeit am meisten zu leiden, denn er will eigentlich nur seine Ruhe. Tatsächlich, wenn die beiden etwas aushecken ist meist er – natürlich unbeabsichtigt – der Leidtragende. Mitleid kommt für den arroganten Miesepeter allerdings nicht auf.
Mr. Crabs: Der alte Haudegen hat alle Weltmeere befahren und sich nun in Bikini Bottom mit dem Fast Food Restaurant Krosse Krabbe niedergelassen. Er ist mit Abstand der geizigste Bewohner Bikini Bottoms und würde für ein paar Cent ohne zu Zögern seine Mutter verraten. Die arme Krabbe lebt in ständiger Angst vor dem Bösewicht Plankton, der ihm die Geheimformel für den leckeren Krabbenburger klauen will.
Sandy: Das Eichhörnchen aus Texas ist als Wissenschaftlerin in den Südpazifik gekommen. Um unter Wasser atmen zu können, ist sie stets im Taucheranzug unterwegs. Mit Spongebob teilt das extrem sportliche, teils jedoch zur Jähzornigkeit neigende, Nagetier die Leidenschaft für Karate. Meist ist sie es, die SpongeBob in brenzligen Situation den Quadratarsch retten muss.
Gary: Wenn Spongebobs Hausschnecke nicht gerade miaut oder Leute anschleimt, dann versucht sie zu faulenzen und dem Aktivismus ihres Herrchens zu entkommen. In manchen Folgen wird angedeutet, dass Gary deutlich klüger ist als SpongeBob, was – mit Verlaub – allerdings auch kein großes Kunststück ist.