1947 kam der italienische Filmemacher, Roberto Rossellini nach Berlin und sah ein zerstörtes Land, dessen Bevölkerung am Boden war und den Erwachsene einer neuen Generation keinerlei positives Bild der Welt bieten konnten. Im Folgejahr erschien Deutschland im Jahre Null, ein erschütternder Film über die moralische Verwirrung eines Kindes.
Edmund (Edmund Meschke) ist ein kleiner Junge, der mit seiner Familie im während des Zweiten Weltkriegs zerbombten Berlin lebt. Mit einem herzkranken Vater und einem älteren Bruder, der im Krieg war und sich nun vor der Verhaftung fürchtet, liegt es an Edmund, seine Familie zu ernähren. Er schaufelt Gräber auf dem Friedhof, zerschneidet Tierleichen, um an Fleisch zu kommen und betreibt Handel auf dem Schwarzmarkt. Auf Grund seines jungen Alters wird er nicht wirklich ernst genommen und von Erwachsenen ausgenutzt. Zu all dem erlebt er Zuhause nichts als das Gejammer und Gefluche seiner Familie und der restlichen Bewohner ihrer Unterkunft. Es ist kein Leben, dass man einem Kind wünscht, doch Edmund hat nie ein anderes gekannt. Kaum Liebe, der Wahn und die Furcht, welche diese Zeit bestimmten und das nationalsozialistische Gedankengut der älteren Generation verführen ihn schließlich zu schrecklichen Taten.
Deutschland im Jahre Null ist der dritte Teil von Roberto Rossellinis neorealistischer Kriegstrilogie (Rom, offene Stadt, Paisà), erschien 1948 und soll eine authentische Sichtweise auf die Lebensbedingungen und generelle Situation der Bewohner Berlins unmittelbar nach Kriegsende bieten. Er wurde vor Ort gefilmt, um die Realität dieses Kampfes ums Überleben zu verdeutlichen, und bietet Einblick in die von Kummer bestimmten Folgen eines düsteren Kapitels der deutschen Geschichte und eine tiefgreifende Darstellung der Folgen eines Krieges.
-
Heute im TV: Deutschland im Jahre Null
-
Sender: Arte
-
Uhrzeit: 22:40 Uhr
Was schaut ihr heute Abend?